Bad Dürkheim Familien mit Geschichte

Zwei Autorenlesungen, ein Erzählabend und zwei szenische Vorträge für Erwachsene sowie eine Veranstaltung pro Monat für Kinder – zirka ein Dutzend Events bietet die Neustadter Stadtbücherei in Kooperation mit dem Förderverein und dem Literarischen Forum Neustadt (Lit-Fo) im ersten Halbjahr 2016. Ein Höhepunkt ist sicher die Lesung der georgischen Autorin Nino Haratischwili am 4. März.

Im Vorfeld der Programm-Präsentation eine gute Nachricht: Die Bücherei verzeichnete mit 17582 Besuchern (plus 6000 gegenüber 2014) einen Rekord bei den Veranstaltungen. Besonderer Andrang habe bei den Ausstellungen geherrscht, so Büchereichefin Ulrike Schwartz. Einen Anstieg verzeichnete sie auch bei den Online-Dienstleistungen, so seien die Onleihe-Entleihungen von 15870 im Jahr 2014 auf 19934 gestiegen. Mit einem Erzählabend startet das Erwachsenenprogramm am 27. Januar, 20 Uhr, wenn Gisela Pütter, Vorsitzende des Vereins „Freunde der Stadtbücherei“, mit „Alten Weisheiten in Volksmärchen“ vertraut machen will. Auf eine musikalisch-literarische Odyssee nimmt das Kaiserslauterer Schauspieler-Duo Madeleine Giese und Rainer Furch zusammen mit der Akkordeonistin Alexandra Maas die Zuhörer am 19. Februar, 20 Uhr, mit. Als Gäste des „Lit-Fo“ bieten sie unter dem Motto „Europa in 90 Minuten – eine literarische Reise“ mit Gedichten, Sagen, Märchen und Musik aus den EU-Staaten ein abwechslungsreiches kulturelles Potpourri. Ihren von der Kritik enthusiastisch aufgenommenen Mammutroman „Das achte Leben (Für Brilka)“ stellt Nino Haratischwili am 4. März, 20 Uhr, vor. In diesem Epos erzählt die 1983 in Tiflis geborene, heute in Hamburg lebende Autorin eine mitreißende Familiengeschichte, die acht außergewöhnliche Schicksale durch die Wirren der georgisch-russischen Geschichte bis hin zum Untergang der Sowjetunion verfolgt. Im Gedenken an Cervantes und Shakespeare, die beide vor 400 Jahren, am 23. April 1616, starben, lässt der Erzähler und Gitarrist Stefan Sell diese Mega-Dichter am 15. April, 20 Uhr, lebendig werden. Als Gast des Fördervereins stellt er unter dem Motto „Don Quixote meets Shakespeare“ Texte der beiden vor. Auf Einladung des „Lit-Fo“ liest Regina Scheer am 11. Mai, 20 Uhr, aus ihrem Debütroman „Machandel“. In diesem in einem fiktiven ostdeutschen Dorf spielenden Familien- und Gesellschaftsroman spannt sie den Bogen von den 1930er-Jahren über den Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart, thematisiert die Anfänge der DDR, in der ein besseres Deutschland geschaffen werden sollte, und erzählt von Erstarrung und Enttäuschung und vom hoffnungsvollen Aufbruch nach der Wende. (wss/Foto: dpa)

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