Bad Dürkheim Ein Abenteuer wird zehn Jahre alt

Vor zehn Jahren hat sich Christine Faber auf Wunsch heute noch aktiver Sänger auf das „Abenteuer Gospelchor“ in Freinsheim eingelassen. Nun gibt sie den imaginären Taktstock an ihre Tochter Anna Faber weiter. Einen Querschnitt aus dem in diesem Zeitraum erarbeiteten Repertoire war am Samstagabend in der Protestantischen Kirche Friedelsheim hören.

Mit dem meditativ und besinnlich vorgetragenen Song „In his time he makes all things beautiful“ von Diane Ball wurde das Publikum gleich zu Beginn wie auf Flügeln davongetragen. Der Herr macht alles, was er gesagt hat, aber zu seiner Zeit – das ist die Botschaft dieses Liedes. Christine Faber ist es bei der Auswahl der Lieder für ihren Chor wichtig, dass diese das Evangelium verkünden. Sie sucht anspruchsvolles Liedgut aus und legt Wert auf Polyphonie. Sauberes und überzeugtes Singen fördert sie mit viel Stimmbildung. Die Sänger sollen lernen, mit ihrer Stimme umzugehen. Mit den Songs wie „In Remembrance“ von Buryl Red, den gesungenen Einsetzungsworten zum heiligen Abendmahl, oder die Bitte an Gott, die Wege zu begleiten mit „Order My Steps“ von Glen Burleigh, aber auch „We are not alone“ von Pepper Choplin zeigen die Chormitglieder, dass sie das beherrschen. Die Solisten, alle aus eigenen Reihen, hatten durchweg prächtige Stimmen. Die begleitenden Musiker, die alle schon von Anfang an seit 2004 dabei sind, stellen rundum einen Glücksgriff dar. Svitlana Karikh am Klavier und Max Kistner am Schlagzeug begleiten nicht nur einfühlsam und souverän, sie treten auch als Duo mit „Root Beer Rag“ von Billy Joel und „Funk Dance“ von Michael Schütz auf. Das Publikum jedenfalls hat nicht mehr gewagt zu atmen. Und auch der Trompeter Benedikt Scherrer trägt mit und ohne Dämpfer mit seinem gefühlvollen und sauberen Spiel dazu bei, aus den Songs kleine Andachten werden zu lassen. Auf viel Technik verzichtet Christine Faber: „Nicht mehr als sein muss. Das Klavier muss verstärkt werden, und die Solisten singen mit Mikrofon. Aber keiner soll brüllen müssen“. Und so kommt das zwischen den Chorsängern und Instrumentalisten gelebte Evangelium in den Liedern zum Ausdruck: Alles ist aufeinander abgestimmt, jeder fügt sich der Gemeinschaft. Keiner hebt sich hervor und deckt den anderen zu. Gefördert wird dies obendrein durch die, wie es Anne Füchtemeier beschreibt, große Kollegialität auch außerhalb des Singens sowie die herzliche Atmosphäre zwischen den Chormitgliedern. Zum zehnten Jubiläum gibt Christine Faber die Leitung des Chores aus beruflichen Gründen an Tochter Anna weiter, die, soweit es ihre Ausbildung zugelassen hat, immer schon im Chor aktiv war. Dass sie die Führung übernehmen kann, hat sie am Samstagabend bewiesen: „Help me Lord“ von David Thomas und „Hail Holy King“ von Sebastian Klein hat sie einstudiert und dirigiert. (srä)

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