Bad Dürkheim Der viertägige Triathlon-Traum

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Einmal mit der deutschen Triathlon-Nationalmannschaft schwimmen, Radfahren und Laufen – und das noch im sonnigen Mallorca. Das wär’s doch, oder?! Dieser Traum ist für den in Freinsheim lebenden Kai Diemer Wirklichkeit geworden: durch ein Gewinnspiel von Bitburger Alkoholfrei. Vier Tage lang haben der 32-Jährige und drei weitere Teilnehmer mit Triathlon-Nationaltrainer Dan Lorang im mallorquinischen Colonia St. Jordi an Kondition und Technik gearbeitet. Natürlich ist der Ausdauersportler der LLG Wonnegau auch abseits der Sportstätten mit den Triathlon-Cracks ins Gespräch gekommen.

Sein Faible fürs Laufen hat den Industriemeister der Chemie zwar schon bei seinen früheren Sportarten begleitet. So richtig aufs Ausdauer-Powern fokussiert hat sich Diemer aber erst nach seiem Kreuzbandriss, den er sich 2002 beim Fußball zugezogen hatte. Eine Fortsetzung der Fußballerkarriere bei TSV Ebertsheim war für das Knie zu riskant – also ist er auf andere Sportarten umgestiegen: vom Thaiboxen übers Laufen und Schwimmen. Im Jahr 2006 kam das Rennrad dazu; für einen, der aus dem „Radsport-Mekka“ Rodenbach stammt, eigentlich ein Muss. Und so war die Triathlon-Leidenschaft geboren. „Lange Zeit hatte ich nur Sport im Kopf“, erinnert sich Diemer. Während er sich auf seinen ersten Triathlon vorbereitete, hat der BASF-Schichtler sechs- bis siebenmal pro Woche trainiert. Triathlon-Premiere feierte er im Jahr 2010 in Wiesbaden im Zuge der Europameisterschaften. Aber auch abseits des Sports war Diemer äußerst erfolgreich. Nach dem Umzug mit seiner damaligen Freundin Katja Büger im Jahr 2012 in ein gemeinsames Haus in Freinsheim. wurde 2014 geheiratet. Im August vorigen Jahres kam Sohn Paul auf die Welt. Klar, dass Diemer in der Zeit sportlich etwas kürzer getreten ist. So richtig gelegen kamen ihm nun deshalb die intensiven Trainingseinheiten auf Mallorca, Jeder der vier Tage war Trainingstag. Und was für einer. Am Samstag etwa folgte auf eine Radtour über 135 Kilometer am Abend eine fünfstündige Laufeinheit. Diemer: „Das Training der Nationalmannschaft hat ganz andere Dimensionen – also haben wir vier langsamer angefangen.“ Der Fokus lag dabei auf den olympischen Triathlon-Distanzen, also 1,5 Kilometer schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer laufen. Diemer selbst war bisher auf der Langdistanz angetreten: 3,8 km schwimmen, 180 km Radfahren, 42,2 km laufen. Bei der „Challenge Roth“, dem weltweit größten Triathlon in Langdistanz war er sowohl 2011 als auch 2015 angetreten. Nachdem er den Triathlon 2011 in 10:24 Stunden gemeistert hat, wollte er 2015 unter zehn Stunden bleiben. Leider ohne Erfolg. 10:46 Stunden standen zu Buche. „So was ist sehr deprimierend, zumal ch sogar mehr und länger trainiert hatte als für 2011.“ Misserfolg kann aber auch neue Motivation sein. So auch bei Diemer. Als Sahnehäubchen kam im März das Trainingslager in Mallorca. Hatte Diemer sich bislang das Meiste selbst beigebracht, sich in die verschiedenen Trainingsmethoden eingelesen, hat er nun die professionellen Trainingsmethoden von Nationaltrainer Lorang regelrecht aufgesogen: „Das war richtig geil“, schwärmte er von Lauf-ABC und diversen Schwimm-Übungen, die Lorang ganz individuell auf die jeweiligen Teilnehmer abgestimmt habe. Der Nationaltrainer und die Top-Athleten seien auch „sehr zugänglich und nicht so abgehoben gewesen“, so Diemer. Vielleicht liegt das auch daran, dass die Triathleten nicht ganz so bekannt sind, weniger Unterstützung durch Sponsoren erhalten und daher vieles selbstständig organisieren müssen. So hätten die Ausdauersportler nicht selten selbst zum Thermomixer oder Sandwichmaker gegriffen. Obwohl er bei Bitburger die außergewöhnliche Reise gewonnen hat, waren für Diemer die alkoholfreien Biere bei weitem nicht das Beste an den vier Tagen in Colonia. Nein, er hat nun wesentlich mehr Insiderwissen, das er durch zahlreiche Gespräche mit den deutschen Triathleten gewonnen hat. Und vor allem kann er jetzt auf die neu erlernten, professionellen Trainingsmethoden zurückgreifen. Nach dem Traum-(Trainingslager) ist vor dem Traum-(Ergebnis): Bei der Langdistanz die zehn Stunden zu unterbieten. (hofi)

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