Bad Dürkheim Der Hochsprung-Krimi

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BAD DÜRKHEIM. Eine weite Anreise hatte Lara Hümke vom LTV Bad Dürkheim zum Saisonhöhepunkt den Deutschen Hallen-Mehrkampfmeisterschaften in Hamburg – das hinderte sie nicht daran, vier neue Bestleistungen aufzustellen und den fünften Platz zu erobern (wir informierten). 14 Athletinnen hatten zum Mehrkampf gemeldet, der an einem Tag als Fünfkampf mit den Disziplinen Hürden, Hochsprung, Kugelstoß, Weitsprung und 800 Meter ausgetragen wurde.

Nur zwölf Mädchen traten letztendlich an und wurden in zwei Vorläufen über 60 Meter Hürden aufgeteilt. Im zweiten Lauf startete Lara schnell wie nie über die fünf Hindernisse in den Mehrkampf. Trotz leichten Touchierens der dritten Hürde blieb die Uhr nach 8,75 Sekunden stehen. Mit ihrer neuen persönlichen Bestleistung sammelte sie als Drittschnellste sehr viele Mehrkampf-Punkte. Nach kurzer Verschnaufpause stand der Hochsprung an. Nach einigen sauberen Versuchen beim Einspringen und Absprache mit Trainer Christian Heilmann legte Lara 1,46 Meter als Einstiegshöhe fest, um nicht zu lange auf den ersten „richtigen“ Sprung warten zu müssen. Die Einstiegshöhe und die weiteren Höhen bis 1,55 Meter überwand sie locker im ersten Versuch. 1,58 Meter überquerte sie nach einem ungültigen Versuch wie gewohnt sehr sauber. Anschließend machte sie es spannend. Die „magische Grenze“ von 1,61 Meter wollte im ersten und zweiten Versuch einfach nicht liegenbleiben. Auf Anweisung von Trainer Stefan Heilmann legte sie für den letzten Versuch noch ihre Long-Tights ab und lief mit kurzen Hosen an. Souverän knackte sie mit diesem Versuch die 1,61 Meter und freute sich über den ersten 1,60er-Sprung im noch jungen Wettkampfjahr. Aber es sollte noch nicht Schluss sein. Bei 1,64 Meter waren nur noch vier weitere Athletinnen im Wettkampf, und Lara war die erste, die die neue Höhe springen durfte. Mit einem sauberen Sprung meisterte sie 1,64 Meter direkt und konnte sich etwas entspannen, während sich die Konkurrenz an der Höhe versuchte. Auch hier mussten sich wieder zwei Athletinnen verabschieden. Bei drei verbleibenden Springerinnen trat die Friedelsheimerin als erste an und machte gleich im ersten Sprung die neue Bestleistung perfekt, vom Publikum mit großem Beifall gefeiert wurde. Bei 1,70 Meter zeigte sie dann noch einen sehr guten ersten Versuch, scheiterte aber knapp auch in den beiden verbleibenden Sprüngen. Höher ging es im Starterfeld nur noch für die amtierende deutsche Meisterin im Siebenkampf, Mareike Rösing. Mit spektakulären 1,82 Metern schloss sie ihren Wettkampf ab. Beim Kugelstoßen konnte Lara Hümke mit dem ersten Versuch nicht an die gute Form der Vorwoche anknüpfen. Auch im zweiten und dritten Versuch wollte die Kugel nicht so weit fliegen, so dass sie sich am Ende mit 11,42 Metern zufrieden geben musste und damit unter ihren Möglichkeiten blieb. Im Weitsprung konnte Hümke mit 5,40 Metern im ersten Versuch ihr Punktekonto weiter auffüllen. Im zweiten Versuch blieb eine Steigerung aus und die Konkurrenz beeindruckte mit einem 6,11 Meter-Sprung. Mit ihrem letzten Sprung setzte Lara dann aber mit 5,67 Meter einen neuen LTV-Vereinsrekord in die Hamburger Weitsprunggrube. Nur zwei Springerinnen konnten mehr Punkte sammeln, so lag sie in der Zwischenwertung auf dem dritten Platz. Blieben die ungeliebten 800 Meter. Nach einer halben Stunde Pause hieß es nochmal, mit ein paar Tempoläufen das richtige Gefühl für die angestrebte 800-Meter-Endzeit zu bekommen. Den zweiten von zwei Läufen teilte sich die 17-Jährige dann nach Vorgabe sehr gut auf und erreichte schließlich auch hier eine persönliche Bestleistung. In der Endabrechnung erreichte sie mit hervorragenden 3649 Punkten den sehr guten fünften Platz im starken Starterfeld. (rhp)

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