Bad Dürkheim Corona: Gesundheitsamt „am Limit“

Hat sich ein Schüler mit Covid-19 angesteckt, muss das Gesundheitsamt derzeit noch viele Kontakte ermitteln.
Hat sich ein Schüler mit Covid-19 angesteckt, muss das Gesundheitsamt derzeit noch viele Kontakte ermitteln.

Noch kann das bei der Kreisverwaltung Bad Dürkheim angesiedelte Gesundheitsamt in Neustadt alle Kontakte von Corona-Infizierten nachverfolgen. „Aber es ist am Limit“, bestätigt Sina Müller, Sprecherin der Kreisverwaltung, auf Nachfrage.

Die Anzahl der Neuinfektionen mit Covid-19 und somit der Kontakte sei in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen, sagt Kreissprecherin Sina Müller. 30 bis 40 Fälle seien es pro Tag, aber auch mal mehr oder weniger. Wie berichtet, infizieren sich aktuell vor allem Jüngere und Ungeimpfte mit der Delta-Variante.

Viele Menschen hätten wieder mehr Kontakte als während des Lockdowns. So komme es durchaus vor, dass bei einem Infizierten zehn Kontaktpersonen ermittelt werden müssten, so Müller. In anderen Fällen sei lediglich die eigene Familie über Quarantänemaßnahmen zu informieren. Sehr viel Zeit koste es, wenn Einrichtungen wie Schulen betroffen seien. Die Arbeitsbelastung der für die Kontaktverfolgung zuständigen Mitarbeiter im Gesundheitsamt sei zuletzt deutlich gestiegen.

Entlastung durch neue Landesverordnung

Ab Sonntag soll das Gesundheitsamt durch die neue Corona-Landesverordnung und die neuen Quarantäne-Regeln entlastet werden. Nur an Corona erkrankte Schüler müssen sich künftig absondern, ihre Klassenkameraden aber in der Regel nicht. Sie müssen sich nur an fünf Tagen hintereinander selbst testen sowie eine Maske am Platz tragen – geimpfte und genesene Schüler ausgenommen. Das Gesundheitsamt ist nur noch gefragt, wenn die Ausbrüche größer sind. Erkrankt ein Kind einer Kita-Gruppe, müssen nur die Kinder derselben Gruppe in Quarantäne, bei denen ein PCR-Test positiv ausfällt. Die Maßnahmen regelt die Kita künftig selbst mit den Eltern. Bisher haben die Gesundheitsämter individuell festgelegt, wie die Kitas vorzugehen haben und welche Kinder in Quarantäne müssen.

Aktuell sind laut Müller 13 Mitarbeiter des Gesundheitsamts damit beschäftigt, die Kontakte von Infizierten zu ermitteln. Bei Bedarf könnten 15 weitere Mitarbeiter aus anderen Abteilungen des Gesundheitsamts abgezogen werden. Eine erneute Hilfe durch Bundeswehrsoldaten sei aktuell noch kein Thema, so Müller.

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