Bad Dürkheim Überragender Rückraum

Seltenes Bild: Jan Düring (blaues Trikot) setzt sich gegen die Eckbachtaler Abwehr mit (von links) Sven Lerzer, Maximilian Schre
Seltenes Bild: Jan Düring (blaues Trikot) setzt sich gegen die Eckbachtaler Abwehr mit (von links) Sven Lerzer, Maximilian Schreiber und Peter Baumann durch. In der Regel hatte die Gäste-Abwehr die Südpfälzer im Griff.

«Kuhardt.» In der Handball-Pfalzliga bleibt die HSG Eckbachtal auch nach dem vergangenen Wochenende unangefochten an der Tabellenspitze. Durch den 30:22-Sieg bei der SG Ottersheim/Bellheim/Kuhardt/Zeiskam hielt die Truppe von Thorsten Koch gleichzeitig den bis dahin schärfsten Verfolger auf Distanz.

Der Plan der Südpfälzer, der HSG mit Tempospiel beizukommen, war schnell dahin. Zu stark arbeitete der Deckungsverbund der Gäste. Und wenn mal etwas durch kam, konnte sich der Spitzenreiter auf den seit Wochen in bestechender Form spielenden Torwart Tobias Häuselmann verlassen. Speziell bei Eins-gegen-eins-Situationen glänzte der HSG-Keeper. Die etwas robusteren Gäste wären wirklich nur mit schnellem Spiel in die Bredouille zu bringen gewesen. Da dies aber spätestens nach 20 Minuten beim Stand von 4:9 schon nicht mehr umzusetzen war, ging es in der Folgezeit doch mehr oder weniger um Schadensbegrenzung für den Tabellenzweiten. Auch das zweite Mittel, mit dem die Südpfälzer versuchten, zum Erfolg zu kommen, blieb wirkungslos. Trotz etwas nach vorne verschobener Deckung war der Angriff des Titelanwärters nicht in den Griff zu bekommen. Mit ausschlaggebend war die klare Überlegenheit der Eckbachtaler im Rückraum. Dort zeichneten Michael Betz und Maximilian Schreiber zusammen für 17 Treffer verantwortlich. Betz verwandelte alle sechs von ihm ausgeführten Siebenmeter. Nachdem die Gastgeber zwischen der 16. und 25 Minute nicht einen Treffer erzielten, kamen sie bis zum Pausentee auf 8:12 heran. Nach dem 9:12 direkt nach der Pause keimte noch mal kurz Hoffnung auf bei den Gastgebern. Doch die Gäste spulten ihren Part eiskalt herunter. Nach 42 Minuten führte Eckbachtal 16:10 – die Entscheidung. SG-Trainer Jens Zwißler, der auf Grund der Personalmisere selbst das Trikot übergestreift hatte, nahm die Niederlage gelassen. „Irgendwie war das vorhersehbar. Ich hatte im Training so viele Ausfälle zu beklagen ... Gegen eine so abgezockte Mannschaft muss man schnell spielen, um die Abwehr auseinander zu ziehen. Dazu müssen aber auch alle Spieler topfit sein, und das war bei uns leider nicht der Fall.“ Doch nicht nur an der kompakten Abwehr der „Geckos“ bissen sich die „Südpfalztiger“ die Zähne aus. Zwißler monierte, dass sein Team viele Chancen habe liegen lassen und auch zahlreiche technische Fehler im Spielaufbau hatte. 30 Gegentore seien einfach zu viel gewesen. Gästetrainer Thorsten Koch war natürlich überaus zufrieden. Lob bekam einmal mehr der Deckungsverbund – mit 157 Gegentoren der beste der Pfalzliga. „Die Abwehr war heute sehr stark, dazu hatte Tobias Häuselmann im Tor einen echten Sahnetag erwischt. Gegen eine Mannschaft, die bislang im Schnitt 32 Tore geworfen hat, nur 22 Gegentreffer zuzulassen ist, wirklich bemerkenswert“, befand der HSG-Trainer. Allerdings fand er auch das eine oder andere Haar in der Suppe. „Im Angriff waren wir phasenweise recht Hüftsteif, da hat es an Bewegung und Dynamik gefehlt“, monierte Koch. Gefallen habe im allerdings, dass die anderen Spieler Verantwortung übernommen haben, „wenn unser Spielmacher Maximilian Schreiber per Manndeckung aus dem Spiel genommen wurde“. So spielten sie SG Ottersheim/Bellheim/Kuhardt/Zeiskam: Weinert, Timo Bauchhenß (ab 51. und ein Siebenmeter) - Philipp Latzko, Weber (5/2), Felix Kästel, Hellmann (4), Rieder (3), Würges (1), Düring (3), Hellmann, Gerbershagen (2/1), Florian Bauchhenß (3/1), Sebastian Latzko (1), Hilzendegen HSG Eckbachtal: Häuselmann, Bullenkamp (ab 57.) - Schreiber (8), Betz (9/6), Tobias Lerzer (4), Subab (3), Wenzel, Sven Lerzer, Baumann (1), Flörchinger, Pozywio, Dopp (2), Schneider (1), Wenzel (1), Heinz (1) Spielfilm: 1:3 (5.), 3:4 (9.) 3:7 (16.) 4:9 (20.), 8:12 (Halbzeit), 9:13 (32.), 10:15 (35.), 12:18 (40.), 14:22 (44.), 17:23 (47.), 18:27 (55.), 20:28 (57.), 22:30 (Ende) - Siebenmeter: 4/2 – 6/6 - Zeitstrafen: 0/3 - Beste Spieler: Weinert, Weber, Hellmann – Betz, Schreiber, Häuselmann - Zuschauer: 400 - Schiedsrichter: Förster (Rodalben)/Kesselring (Dansenberg/Waldfischbach).

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