Kultur Welterbe: Antrag der Schum-Städte soll bis Dezember fertig sein

Die Initiative zur Bewahrung der jüdischen Geschichte von Speyer, Worms und Mainz will den Antrag für das Unesco-Welterbe in den nächsten Monaten weitgehend fertigstellen. „Die Texte für den Antrag sollen bis zum Jahresende 2018 vorliegen“, teilte Kulturminister Konrad Wolf (SPD) in einem schriftlichen Bericht für den Fachausschuss des Landtags mit. Eingereicht werden soll der Antrag im September 2019. Die Initiative für die Anerkennung der Schum-Städte als Weltkulturerbe kam 2004 vom Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel. Schum bezeichnet die jüdische Tradition von Speyer, Worms und Mainz – nach den hebräischen Anfangsbuchstaben Schin (Sch) für Schpira (Speyer), Waw (U) für Warmaisa (Worms) und Mem (M) für Magenza (Mainz). Im Sommer 2021 entscheidet das Welterbe-Komitee über die Aufnahme der Schum-Städte. Im Zentrum des Antrags steht die wissenschaftliche Begründung, warum die Schum-Städte von einzigartig universeller Bedeutung sind. Diese wird von Matthias Untermann vom Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg erstellt, mit Unterstützung des Arye-Maimon-Instituts der Universität Trier, des Salomon-Ludwig-Steinheim-Instituts für deutsch-jüdische Geschichte in Essen sowie des Lehrstuhls für Judaistik an der Universität Mainz. Der Verein Schum-Städte kümmert sich um den von der Unesco geforderten Management-Plan. Darin geht es um Schutz und Erhaltung der Stätten sowie die touristische Erschließung. Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz ist für das Gesamtkonzept der Denkmalpflege zuständig und richtet im April eine Tagung zu Authentizität und Integrität der Monumente aus. Zu den wesentlichen Stätten gehören die Wormser Synagoge, deren Grundriss von 1174 prägend für Synagogen des europäischen Judentums wurde, zudem die Mikwen, also Ritualbäder, in Speyer und Worms sowie die bis ins Mittelalter reichenden Grabdenkmäler der jüdischen Friedhöfe in Worms und Mainz.

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