1. FC Kaiserslautern FCK kultiviert sein Spiel im „Biotop“
Ludwigshafen. Der Ausflug ist gelungen: Aus dem Trainingslager in Herxheim ins sonnige Ludwigshafen sind’s grade mal 50 Kilometer, das 9:1 (4:1) gegen Oberligist FC Arminia Ludwigshafen fiel standesgemäß aus und bot den 2200 Besuchern im Südwest-Stadion gute Unterhaltung. Das Bild, das die von Unkraut verwucherten Ränge bieten, aber ist eine Schande für diese Stadt!
Ein Bild mit Symbolcharakter: Die Stadionuhr an einem der Flutlichtmasten ist längst stehen geblieben. So wie die Zeit in der einstigen Vorzeigearena. In den Kurven wuchert meterhoch das Unkraut, auf der Gegengerade wachsen Bäume zwischen den Tribünenbänken. Der Slogan von der Chemiestadt im Grünen ist so nicht gemeint. Vielleicht hat die große Firma mit den vier Buchstaben doch noch ein Unkrautvernichtungsmittel auf Lager. So verkommen ist das Südwest-Stadion eine ganz schlechte Visitenkarte für die „Stadt des Sports“!Der Rasen aber ist gut. Da ließ sich für den FCK wunderbar kombinieren. Die Kreativzentrale mit Ruben Jenssen und dem herausragenden Passgeber Kevin Stöger, dazu der spielintelligente Ankurbler Alexander Ring, ließ erkennen, dass der FCK dabei ist, sein Offensivspiel zu kultivieren. „Wir haben eine super Stimmung in der Mannschaft, wir arbeiten für ein Ziel“, sagte Dauerläufer Jenssen. „Ich bin nicht ganz zufrieden. Wir hatten heute aber auch schon zwei harte Trainingseinheiten, deshalb weiß ich das einzuordnen“, konstatierte FCK-Coach Kosta Runjaic. Den Torreigen eröffnete Philipp Hofmann nach Vorarbeit von Michael Schulze (2.), der offensiv gute Aktionen hatte, in der 30. Minute aber ein Laufduell gegen Tim Amberger verlor und froh sein durfte, dass Torwart Müller entschlossen zugriff. Als der begabte Marcel Bormeth die linke Seite aufriss, Ex-Profi Christoph Sauter am gut reagierenden Marius Müller scheiterte, staubte Amberger clever ab: 1:3, das Ehrentor (20.). „Marcel Bormeth, das ist ein richtig großes Talent“, lobte Arminia-Trainer Thomas Fichtner den technisch versierten Neuzugang von Phönix Schifferstadt, der couragiert auftrat, und André Fomitschow merklich forderte. „Tore zu machen, ist immer gut. Ich bin ganz gut reingekommen“, sagte der neue FCK-Mittelstürmer Hofmann, der nach einem super Pass Jenssens auch das 2:0 erzielte (11.). Dreimal traf Srdjan Lakic, der in der 85. Minute nach Jacob-Pass aber am guten Torhüter Peter Klug scheiterte. Ein Mann von der Klasse Lakics muss da eigentlich treffen. Dominique Heintz ist – zumindest in den Tests - dabei, das Manko zu beheben, dass FCK-Defensivspieler keine Tore schießen. Gestern traf er per Kopf zum 4:1. So spielten sie FC Arminia Ludwigshafen: Klug - Böcher, Leithmann (46. Burkhard), Thau (75. Tauche), Luber - Eppel, Erik Rehhäußer (75. Drese) - Bormeth (75. Meyer), Sauter, Amberger (46. Torrieri) - Veth (46. Seker) 1. FC Kaiserslautern: Müller (46. Sippel) - Schulze (46. Zimmer), Orban (46. Torrejón), Heintz (46. Schindele), Fomitschow (46. Gaus) - Ring (46. Karl) - Granatowski, Stöger (46. Matmour), Jenssen (46. Dorow), Drazan (46. Jacob) - Hofmann (46. Lakic) Tore: 0:1 Hofmann (4.), 0:2 Hofmann (11.), 0:3 Drazan (17.), 1:3 Amberger (20.), 1:4 Heintz (39.), 1:5 Lakic (58.), 1:6 Jacob (61.), 1:7 Lakic (69.), 1:8 Jacob (84.), 1:9 Lakic (88.) - Beste Spieler: Bormeth, Eppel, Klug - Stöger, Jenssen, Jacob, Ring - Zuschauer: 2200 - Schiedsrichter: Schütz (Westhofen).