Donnersbergkreis Kundgebung für die Zellertalbahn

Im Laufe des Tages kamen nach Schätzung des Vereins 60 bis 70 Personen an den Infostand.
Im Laufe des Tages kamen nach Schätzung des Vereins 60 bis 70 Personen an den Infostand.

Am Mittwoch fand am Monsheimer Bahnhof eine Kundgebung für den Weiterbetrieb der Zellertalbahn statt – oder vielmehr dafür, dass das Land jetzt endlich in die Gänge und die Bahn damit auf die Schiene kommt. Veranstalter war der Förderverein Eistalbahn, der die Bahn bis 2015 in Eigenregie betrieben und danach immer noch die Zugbegleiter gestellt hat.

„Dafür, dass es die erste Veranstaltung dieser Art war, bin ich mit einer Besucherzahl von zirka 60 bis 70 sehr zufrieden“, sagte Organisator Berkay Salman der RHEINPFALZ gestern im Nachgang. „Es lief alles wie geplant“, so Salman. Allerdings gab es noch ein ungeplantes kleines Extra: Als Salman und seine Helfer gegen 10 Uhr den Infostand aufbauten, versammelte sich gegenüber am Bahnsteig eine kleine Gruppe Senioren, sie sich verwundert fragten, wann die Zellertalbahn denn nun endlich abfahre. „Die waren ahnungslos, die wussten gar nicht, dass in dieser Saison überhaupt kein Bahnbetrieb stattfindet“, sagte Salman. Der Grund: Im Schaukasten am Bahnhof hängt noch ein alter Fahrplan mit den früher gültigen Abfahrtszeiten. „Den hat die Deutsche Bahn, die dafür zuständig ist, noch nicht entfernt“, so Salman. „Daran kann man aber klar erkennen, wie wichtig es ist, dass die Zellertalbahn so bald wie möglich wieder fährt – Bedarf besteht ganz offensichtlich.“ Derzeit ruht der Verkehr auf der Schiene (wir berichteten), weil die Strecke saniert werden muss, was voraussichtlich insgesamt 8,5 Millionen kostet. Zwar hat das Land bereits eine Förderzusage erteilt, der Donnersbergkreis rechnet mit 85 Prozent der Gesamtsumme, das Geld aber noch nicht freigegeben. Das heißt aber, dass die Bahn frühestens in der Saison 2020 wieder fahren kann – wenn überhaupt. Zur Kundgebung gegen 14 Uhr hatte sich auch eine Abordnung Albisheimer Bürger eingefunden, die gegen den Betrieb im Rheinland-Pfalz-Takt, vor allem aber gegen die Zulassung von Güterverkehr auf der Strecke kämpfen. Aus ihrer Sicht, sagte Uwe Kißler, ein Sprecher der Gruppe, sei viel zu wenig bekannt, dass auf der Strecke auch Güterverkehr geplant sei. „Wir finden es absolut nicht in Ordnung, dass immer nur die halbe Wahrheit erzählt wird“, so Kißler. Salman betonte, dass man derzeit lediglich von zwei bis drei Güterzügen pro Tag ausgehe, und das auch nicht sofort nach der Wiederaufnahme des Ausflugsverkehrs. Der Verein hat noch weitere Veranstaltungen dieser Art geplant, die nächste soll am 2. Juni in Albisheim stattfinden.

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