Wissen Elefantenrüssel: Mikroskopische Muskelpakete

Zwei Elefantenkühe lassen sich Obst mithilfe ihrer Rüssel schmecken.
Zwei Elefantenkühe lassen sich Obst mithilfe ihrer Rüssel schmecken.

Neue Erkenntnisse enthüllen die Struktur des Elefantenrüssels. Insgesamt gibt es darin schätzungsweise 90.000 Muskelfaszikel.

Elefanten setzen ihren Rüssel vielfältig ein und benutzen ihn zur Aufnahme von Trinkwasser und Nahrung sowie zum Riechen. Bei großer Hitze kühlen sie sich zudem ab, indem sie Wasser mit ihrem Rüssel auf ihrem Körper versprühen. Eine Studie der Humboldt-Universität Berlin untersuchte die Muskulatur von Elefanten und stellte fest, dass ihr Rüssel ein komplexes Geflecht aus miteinander verwobenen Muskeln ist, die es in immenser Anzahl gibt.

Mit der komplexesten Muskulatur, die bei Tieren bekannt sei, bewegt sich der Rüssel des Elefanten elegant und ohne jegliche Knochen. Stattdessen agiert das Multifunktionsorgan mit Muskeln, die gegeneinander arbeiten, um für Steifigkeit zu sorgen und Gelenke zu bilden. Bis zuletzt blieb die Anzahl der Rüsselmuskeln unklar. Die Wissenschaftler untersuchten diese im mikroskopischen Maßstab. Sie erstellten mit einem Mikro-CT-Scanner ein 3D-Bild des Rüssels und zeichneten die einzelnen Muskelpartien, sogenannte Faszikel, nach, um die Tausenden von mikroskopisch kleinen Muskeln zu rekonstruieren.

„Wir haben gewusst, dass der Elefantenrüssel viele Muskeln hat, aber deren Winzigkeit in der Rüsselspitze war sehr verblüffend“, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Current Biology.

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