Wirtschaft Weniger Probleme als Konkurrenz

«München.» Zollhürden, Dieselnachwehen und Abgastest-Turbulenzen: Angesichts vieler Widrigkeiten in der Autoindustrie ist BMW im zweiten Quartal glimpflicher davongekommen als die Rivalen.

Der Premiumhersteller verbuchte zwar einen Gewinnrückgang, blieb aber für das Gesamtjahr zuversichtlich. Während Mercedes-Benz und Audi bei den Pkw-Verkäufen Stagnation erwarten, rechnen die Münchner weiter mit einem Plus von bis zu 5 Prozent. Bei BMW betrage die Lieferzeit dank der frühzeitigen Umstellung auf den neuen Abgastestzyklus WLTP wie üblich drei Monate, bei anderen Autobauern mehr, sagte Vorstandschef Harald Krüger gestern. „Da sehe ich Chancen.“ Vor allem im zweiten Halbjahr werde dies für BMW Vorteile bringen; auch sorgten dann neue Modelle für Schub. Fahrzeuge wie 8er, X5 sowie das SUV Cullinan der Marke Rolls-Royce spielen zudem höhere Renditen ein. „Wachstum ist wichtig im harten Wettbewerb im Premiumsegment“, sagte Krüger, es müsse aber profitabel sein. Er bekräftigte das Ziel, dass 2018 der Konzerngewinn vor Steuern (EBT) mindestens die 10,7 Milliarden Euro aus dem Vorjahr erreichen oder leicht steigen werde, wenn die geplante Fusion der Carsharing-Geschäfte von BMW und Daimler von den Behörden freigegeben werde. In der zentralen Autosparte schrumpfte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 14,5 Prozent auf gut 1,9 Milliarden Euro. BMW begründete den Rückgang mit hohen Kosten für neue Modelle und Technologien, dem starken Euro und gestiegenen Rohstoffpreisen.

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