Geldanlage-Tipp Vorsicht bei hohen Gewinnversprechen

Die Betrüger „betreuen“ die ahnungslosen Anleger meist sehr intensiv per Telefon.
Die Betrüger »betreuen« die ahnungslosen Anleger meist sehr intensiv per Telefon.

10 Prozent oder gar 60 Prozent Rendite auf eine Geldanlage: Mit solch unrealistischen Gewinnversprechen locken Betrüger derzeit verstärkt Verbraucher. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) warnt: Am Ende stehe kein Gewinn, sondern ein Verlust.

Angebliche Handelsplattformen locken Verbraucher derzeit mit Traumrenditen auf ihre Geldanlage. Möglich machen sollen die Gewinne der Handel von Differenzkontrakten (CFD, Spekulationen auf steigende oder fallende Kurse) sowie von Währungen und Kryptowährungen. Doch der VZBV warnt: Am Ende verlören die Verbraucher das gesamte eingezahlte Geld.

Die Masche sei meist ähnlich: Die Plattformen forderten anfangs ein Startkapital von einigen Hundert Euro. Dieser Betrag vermehre sich sehr schnell dank der Hilfe von persönlichen Betreuern, die sich per Telefon intensiv um die Anleger kümmerten. Die Kontobewegungen und das stetig steigende Guthaben könnten die Kunden online verfolgen. Was diese nicht ahnten: Es finde keinerlei Handel statt, so die Verbraucherschützer. Das werde allerdings erst sichtbar, wenn die Kunden ihr Geld ausgezahlt haben möchten. Die Betreffenden sollten dann oft zuerst weiteres Geld überweisen – angeblich, um etwa Steuern zu begleichen oder für den Abschluss einer Versicherung zur Absicherung des bisher erreichten Gewinns. In anderen Fällen erleide das Depot plötzlich so hohe Verluste, dass am Ende kein Geld mehr übrig sei. Irgendwann seien auch die persönlichen Berater nicht mehr erreichbar.

Beschwerden über mehr als 50 Plattformen

In den vergangenen zwölf Monaten hätten die Verbraucherschützer Beschwerden zu über 50 verschiedenen solcher Plattformen erreicht, so der VZBV. Betroffene hätten bis zu sechsstellige Beträge verloren. Der Schaden belaufe sich in Deutschland auf mehrere Millionen Euro jährlich.

Fazit: Verbraucher sollten bei hohen Renditeversprechen besonders vorsichtig sein. Wichtige Fragen dabei: Gibt es ein online-Impressum, wer ist der genaue Anbieter und wo hat er seinen Sitz? In der Unternehmensdatenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstaufsicht (Bafin) können Verbraucher dann zum Beispiel erfahren, ob der Anbieter eine Zulassung für die EU hat und damit sein Geschäft in Deutschland betreiben darf.

Niemals Fremden Zutritt auf eigenen Computer gewähren

Ebenfalls wichtig: Verbraucher sollten Fremden nie den Zugriff durch entsprechende Software auf den heimischen Computer erlauben. Wer geschädigt worden sei, solle unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten sowie seinen Fall der Verbraucherzentrale oder der Bafin melden.

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