Wirtschaft Traktorenwerk Mannheim gerettet
Er galt als erfolgreicher Manager der Landtechnikbranche. Und seinem beharrlichen Einsatz ist es wohl zu verdanken, dass das Traktorenwerk von John Deere heute noch in Mannheim steht: Morgen feiert Michael Frank, der 17 Jahre lang das Europageschäft des Weltkonzerns erfolgreich führte, seinen 80. Geburtstag. Zunächst hatte der gebürtige Mannheimer einen ganz anderen Karriereweg gestartet. Nach Abitur und Banklehre studierte Frank an der Hochschule St. Gallen Wirtschaftswissenschaften und promovierte dort. Nach seiner Rückkehr begann Frank bei John Deere in der damaligen Europa-Hauptverwaltung in Heidelberg – als Assistent von Konzernchef William Hewitt. Hewitt hatte 1956 mit der Mehrheitsbeteiligung am Mannheimer Unternehmen Heinrich Lanz, dem Landmaschinenproduzenten und Bulldog-Erfinder, den Grundstein für die Expansion des Konzerns in Europa gelegt. Diese hatte Frank – nach Stationen in den USA und Kanada – von Mannheim aus erfolgreich umgesetzt. Dorthin hatte der Konzern in den 1970er-Jahren seine Europa-Zentrale verlegt. Frank war von 1981 bis 1998 Geschäftsführer und als Senior Vice Präsident Mitglied der US-Konzernleitung in Illinois im US-Bundesstaat Michigan. Er verantwortete in dieser Zeit das Geschäft in Europa, Afrika und dem Mittleren Osten. Anfang der 1990er-Jahre brachen die Preise für Agrarprodukte ein und in der Folge der Maschinenmarkt, weil sich Landwirte mit Käufen zurückhielten. Der Standort Deutschland galt im Konzern damals als zu teuer, das Werk in Mannheim sollte geschlossen werden. Franks Einsatz ist es zu verdanken, dass dort heute noch Traktoren gebaut werden. Das Werk in Mannheim mit rund 3000 Beschäftigten ist heute die größte Deere-Traktorenfertigung außerhalb der USA. Der Erfolg kam mit der Entwicklung und Einführung einer neuen Serie, für die die Belegschaft und Michael Frank an der Spitze hart kämpfen mussten. Für die Stadt Mannheim und die Region setzte sich der Jubilar auch nach seiner aktiven Zeit bei John Deere ein. Frank ist Förderer der Kunsthalle, des Nationaltheaters und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung. Für sein langjähriges Engagement an der Universität Heidelberg ernannte ihn die Uni 2001 zum Ehrensenator.