Wirtschaft Pfand nach Türöffnung tückisch

«Ludwigshafen.» Vor einer neuen Betrugsmasche unseriöser Schlüsseldienste warnt die Verbraucherzentrale Bayern. Statt gleich die überhöhte Rechnung ganz zu bezahlen, müssen die Kunden ein Pfand hinterlegen – das sie später aber nicht mehr wiedersehen.

Dass unseriöse Schlüsseldienste selbst für einfache Türöffnungen 400, 800 oder sogar 1000 Euro in Form von Bargeld verlangen, ist bekannt. Die neue Masche betrifft Kunden, die so viel Geld nicht zu Hause haben. Sie werden zur Herausgabe von Wertgegenständen als Pfand aufgefordert. „Die unseriösen Handwerker lassen den Opfern keine andere Wahl, als die Wertgegenstände herauszugeben“, sagt Tatjana Halm, Juristin der Verbraucherzentrale Bayern. Nach den Beobachtungen der Verbraucherschützer nehmen die Betrüger bevorzugt Laptops und Tablets an – verbunden mit dem Hinweis, den Gegenstand nach Begleichung des offenen Rechnungsbetrags zurückzubringen. „Bislang ist uns jedoch noch kein Fall bekannt, bei dem das vermeintliche Pfand wieder zurückgegeben wurde“, berichtet Tatjana Halm. Diese Art der Pfändung sei außerdem rechtswidrig. Betroffene sollten umgehend die Polizei rufen und gegebenenfalls Anzeige erstatten, empfiehlt die Juristin. Um erst gar nicht Opfer eines unseriösen Schlüsseldienstes zu werden, empfehlen die Verbraucherschützer, sich schon im Vorfeld einen seriösen Handwerker in der Nähe zu suchen und dessen Notrufnummer im Handy abzuspeichern. Von Schlüsseldiensten mit den Buchstaben AA oder AAA am Namensanfang rät die Verbraucherzentrale ab. „Diese zum großen Teil unseriösen Firmen werden alphabetisch ganz vorn im Branchenbuch eingetragen. Sie hoffen dadurch schnell gefunden und vermehrt von Betroffenen angerufen zu werden“, warnt Juristin Halm.

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