Wirtschaft Mietwagen-Tipp: Verleiher machen Knöllchen teurer

«Ludwigshafen». Autofahrer, die mit einem Mietwagen ein Knöllchen bekommen, müssen mit teils hohen Bearbeitungsgebühren der Vermieterfirmen rechnen. Das berichtet die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen über eine aktuelle Umfrage. Betroffene sollten deshalb versuchen, die Geldbuße für den Verkehrsverstoß möglichst direkt zu bezahlen.

Die Verbraucherschützer befragten sechs Mietwagen-Anbieter nach dem Aufpreis, den sie dem Mieter für das Bearbeiten einer von ihm begangenen Ordnungswidrigkeit berechnen. Für Inlandsknöllchen fallen demnach Pauschalen von bis zu 30 Euro zusätzlich zur Geldbuße an. Bei Rechtsverstößen im Ausland wird es noch teurer: bis zu 42 Euro in Spanien und bis zu 61 Euro in Italien. „Zumeist bewegte sich der Zuschlag je nach Land und Firma zwischen 35 und 40 Euro“, so die Verbraucherzentrale. Vier befragte Carsharing-Anbieter verlangen den Verbraucherschützern zufolge ebenfalls Entgelte für den Verwaltungsaufwand durch Knöllchen, die mit etwa 5 bis 18 Euro jedoch tendenziell niedriger als bei den Vermieterfirmen ausfallen. Auch zwei Auto-Vermittlerportale kassierten Gebühren von einem erwischten Verkehrssünder (15 beziehungsweise 20 Euro), gäben aber einen Teil davon an den Halter des Wagens weiter, wenn dieser das Portal zum Auffinden des Fahrers einschalten müsse, erläutert die Verbraucherzentrale. Um solchen Extrakosten zu entgehen, rät die Verbraucherzentrale, rechtzeitig den Kontakt zur örtlich zuständigen Bußgeldstelle zu suchen: „Wer bemerkt, dass sein Verkehrsverstoß amtlich protokolliert wurde, kann bei den Behörden nachfragen, ob das Knöllchen direkt an seine Adresse geschickt werden kann – ohne den teuren Umweg über den Vermieter.“ Sei der Bußgeld-Bescheid schon beim Autoverleiher, bleibe nur die Hoffnung auf Kulanz.

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