Autoindustrie In USA mehr Absatz – Abbaupläne bleiben
Volkswagen setzte im zweiten Quartal 120.520 Neuwagen mit dem VW-Logo auf dem US-Markt ab – 72 Prozent mehr als im pandemiebedingt schwachen Vorjahreszeitraum, als Fabriken und Autohäuser wegen Lockdowns teils geschlossen werden mussten. Die VW-Tochter Audi hat ihre US-Verkäufe in den drei Monaten bis Ende Juni sogar noch stärker erhöht. Der Ingolstädter Hersteller setzte in diesem Zeitraum 66.995 Autos ab und damit 92 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Auch BMW profitierte stark von der Erholung des US-Automarkts. Die Münchner verkauften im zweiten Quartal nach eigenen Angaben 96.561 Neuwagen der Kernmarke, ein Anstieg um knapp 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Tochter Mini legte um fast 77 Prozent zu und lieferte 93.40 ihrer Kleinwagen an die US-Kundschaft. Der Stuttgarter Autobauer Daimler will die Absatzzahlen von Mercedes-Benz USA erst später veröffentlichen.
Vor allem in der Produktion dürften Jobs wegfallen
Laut Münchner Ifo-Institut blickt die deutsche Autoindustrie so optimistisch in die Zukunft wie seit Jahren nicht. Gleichzeitig wollen die Unternehmen Stellen abbauen, vor allem in der Produktion, wie das Institut nach seiner allmonatlichen Umfrage zur Lage in der Branche berichtete. Demnach stieg der Stimmungsindikator im Juni auf 44,2 Punkte, den höchsten Wert seit August 2018. Trotz guter Stimmung verlassen in Deutschland sehr viel weniger Fahrzeuge die Bänder: Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2018 hat die Autoindustrie laut Ifo bislang im laufenden Jahr nur 63 Prozent ihres damaligen Produktionsvolumens erreicht. Und nach wie vor planen viele Unternehmen Arbeitsplatzabbau. Dieser dürfte vor allem die Produktion betreffen.