Martin Brudermüller 60 Ein Handwerker an der Konzernspitze

Studierte in Karsruhe Chemie: BASF-Vorstandschef Martin Brudermüller.
Studierte in Karsruhe Chemie: BASF-Vorstandschef Martin Brudermüller.

Fast wäre er Chirurg geworden – aber dann entschied er sich für Chemie. Heute leitet Martin Brudermüller den Ludwigshafener Chemiekonzern BASF und feiert an diesem Mittwoch seinen 60. Geburtstag.

Runde Geburtstage gelten als Zeitpunkt, innezuhalten und Schwerpunkte neu zu gewichten. Für Brudermüller gilt das kaum. „Meine ganze Kraft gilt dem Projekt, die BASF weiter voranzubringen – so wie bei meinen Vorgängern im Amt“, sagt der Vorstandschef. Der Konzern soll ab 2050 klimaneutral sein – ein „Jahrhundertprojekt“ sei dies, meint Brudermüller, der verheiratet und Vater von vier Kindern ist. „Das braucht einen langen Atem, der weit über meine Amtszeit hinausgeht. Aber Veränderung und Ausdauer gehören immer schon zu unseren Stärken.“

Mehr als sein halbes Leben arbeitet der gebürtige Stuttgarter bei der BASF. Über einen Ferienkurs für ausgewählte Doktoranden kam er mit der Firma in Kontakt. 1988 – nach einem Jahr als Wissenschaftler in den USA – begann er im Ammoniak-Labor und arbeitete danach im Vertrieb für Pharma-Chemikalien in Mailand. 2006 wechselte Brudermüller als Vorstandsmitglied mit der Zuständigkeit für die Region Asien-Pazifik nach Hongkong. 2015 kam er zurück und wurde Technologievorstand. Der BASF-Aufsichtsrat berief ihn 2017 zum Vorstandschef, am 4. Mai 2018 trat er das Amt an.

Leidenschaft für Naturwissenschaften

„Naturwissenschaften waren schon immer meine Leidenschaft, auch das Handwerkliche hat mir großen Spaß gemacht“, erzählt er. Nach Abitur und Medizinertest stand er zunächst vor einem Studium in Heidelberg. Doch er studierte Chemie in Karlsruhe, wo er auch promovierte. Brudermüller treibt Sport, hat dafür aber – wie für das Klavierspiel – wenig Zeit. Seine Handwerker-Leidenschaft lebt er an Haus und Auto aus. Wegbegleiter beschreiben ihn als dynamischen Anpacker. Und wie hat die BASF ihn verändert? „Mir selbst treu zu bleiben, war mir immer wichtig. Und das habe ich immer beibehalten, denn ohne Authentizität ist man nicht glaubwürdig und kann auch nichts bewegen“, sagt der Manager.

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