Wirtschaft Edeka verbannt 450 Mars-Produkte endgültig aus den Regalen

Auch beliebte Schokoriegel wird man bei Edeka künftig nicht mehr finden.
Auch beliebte Schokoriegel wird man bei Edeka künftig nicht mehr finden.

Der Preisstreit zwischen der Supermarkt-Kette Edeka und dem US-Konzern Mars hat wohl ein Ende gefunden – eine Einigung gibt es aber nicht. Hunderte Artikel von Schokolade über Spaghetti bis Hundefutter verschwinden aus dem Sortiment.

Mehr als ein halbes Jahr brodelte ein Streit zwischen Edeka und Mars. Dass es bei den Unstimmigkeiten über Preiserhöhungen des US-Konzerns keine Einigung mit Edeka geben wird, berichtet nun die „Lebensmittelzeitung“ (LZ). Laut dem Fachblatt sollen die Forderungen von Mars deutlich im zweistelligen Prozentbereich liegen – zu viel für Edeka, das jetzt einen Schlussstrich zieht. Insgesamt sollen 450 Produkte endgültig aus den Edeka-Regalen verschwinden. Die Leidtragenden bleiben hierbei die Kunden, für die der Verzicht aber nicht neu ist. Bereits im Oktober hatte Mars wegen des Preisstreits einen Lieferstopp verhängt – Edeka soll den Hersteller nun aus seiner Jahresplanung gestrichen haben.

Wer Schokoriegel mag, wird sich künftig nach Alternativen umsehen müssen, denn beliebte Marken wie Snickers, Twix und Bounty gehören zu Mars. Auch wortwörtlichen Naschkatzen steht gegebenenfalls ein neuer Speiseplan bevor: Die Katzenfuttermarken Sheba und Whiskas sind ebenso betroffen wie das Hundefutter von Frolic und Pedigree.

Eigenmarken sollen Lücke schließen

Um die gewaltigen Lücken im Sortiment zu schließen, plant Edeka laut der „LZ“, die Mars-Produkte durch Eigenmarken zu ersetzen. So sollen etwa Nudelpackungen der Marke Mirácoli künftig durch die Alternative Dalverde ausgetauscht werden. Die 450 Mars-Produkte stehen laut Informationen der „LZ“ für ein Umsatzvolumen der Edeka-Gruppe von über 300 Millionen Euro. Bisher wollte sich keines der beiden Unternehmen zu dem Thema äußern.

Doch auch andere Einzelhändler hatten und haben Streitigkeiten mit dem Mars-Konzern: So hat etwa Aldi Süd bereits Schokoriegel aus dem Sortiment gestrichen, mit Rewe konnte sich Mars mittlerweile auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit einigen. Durch den endgültigen Bruch mit Edeka könnten für Mars nun auch Probleme auf dem französischen Markt drohen. Dort arbeitet die Edeka-Gruppe mit ihrem Partner Picnic daran, die französische Système-U-Gruppe in das gemeinsame Einkaufsbüro zu integrieren. Ziel der Händler ist dabei, Netto-Netto-Preise mit Konzernen auszuhandeln. Dagegen hatte sich Mars bisher erfolgreich gewehrt.

Konkurrenz nutzt Chance

Durch den seit Oktober geltenden Lieferstopp von Mars haben sich andere Lebensmittelhersteller an dem US-amerikanischen Konkurrenten vorbeigedrängt. Einer der größten Profiteure ist Nestlé. Das Schweizer Unternehmen konnte seine Marke Purina als neue Marktführerin im Bereich Tiernahrung etablieren.

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