Wirtschaft Lieferstopp: Mars-Produkte könnten knapp werden

Der Mars-Konzern stellt mehr als nur Schokoriegel her.
Der Mars-Konzern stellt mehr als nur Schokoriegel her.

In vielen deutschen Supermärkten könnte es schon bald keine Mars-Produkte mehr geben. Grund dafür ist ein Streit zwischen dem US-Konzern und den Handelsketten Rewe und Edeka. Mars möchte die Preise erhöhen, der Handel will das nicht akzeptieren. Der Konzern hat nun einen vorläufigen Lieferstopp verhängt.

Wie die ARD im Internet auf „tagesschau.de“ berichtet, geht es bei dem Streit um rund 300 Produkte. Die Palette des Unternehmens umfasst weit mehr als nur den gleichnamigen Schokoriegel. Sie reicht von Reis (Ben’s Original) über Nudeln bis hin zu Kaugummi und sogar Tierfutter.

Betroffen von dem Lieferstopp sind die Rewe Group, zu der auch der Discounter Penny zählt, sowie Edeka samt Filialen von Netto und Marktkauf. Ein Sprecher von Rewe bestätigte den Lieferstopp von Mars, auch Edeka spricht von „einseitigen Lieferstopps“ gegen sich, ohne jedoch ein konkretes Unternehmen zu nennen.

Nächste Eskalationsstufe

„Uns ist bekannt, dass einige unserer Produkte derzeit bei manchen Handelspartnern nicht vorrätig sind“, zitiert die ARD den US-Konzern. Der Lieferstopp ist die nächste Eskalationsstufe eines seit Monaten laufenden Streits zwischen Händlern und Konzern über die Preise für Mars-Produkte. In einem Artikel der „Lebensmittelzeitung“ vom 30. September heißt es, dass sowohl Rewe wie auch die Edeka-Gruppe bereits seit drei Monaten keine Ware mehr von Mars erhalten würden.

Mars teilte mit, steigende Kosten würden „so gut wie möglich intern“ aufgefangen. Es sei „jedoch ein gewisses Maß an Preisanpassung nötig“. Dem widerspricht der Handel. Rewe sieht dafür „keine Basis“ und auch Edeka nennt die Preisforderungen von Mars „sachlich nicht begründet.“ Edeka-Tochter Netto spricht in Anzeigen und im Netz von „Mondpreisen von Mars“ und bewirbt offensiv seine Eigenmarken als Alternative. Doch auch deren Preise wurden laut „Lebensmittelzeitung“ in verschiedenen Märkten erhöht. Mit im Durchschnitt 24,1 Prozent bei Edekas Eigenmarke „Gut & Günstig“ und 23,9 Prozent bei Rewes „Ja“ sowie 18 Prozent bei Aldi sei der Preisanstieg sogar höher als bei den Markenartikeln.

Lücken in den Regalen

Normalerweise entstehen die Einkaufspreise in Jahresgesprächen zwischen Hersteller und Händler. Zwischen Mars und den Handelsgruppen scheint jedoch keine Einigung in Sicht. Unternehmensberater René Schumann rät in dem „Tagesschau“-Beitrag dem Handel zu einer „Zwischenvereinbarung mit Mars“, denn ansonsten sei keine kurzfristige Lösung zu erwarten.

Unterdessen berichtet die „Lebensmittelzeitung“, dass Lager mit den entsprechenden Produkten langsam leer und Lücken in den Regalen sichtbar würden.

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