Meinung Daimler Truck: Vollbremsung durch die Politik

Der Verkauf des eActros 600 hat bereits begonnen.
Der Verkauf des eActros 600 hat bereits begonnen.

Daimler Truck hat nach Jahren mit teils hohen Zuwächsen in Europa erstmals weniger Lastwagen verkauft. Das liegt auch an der Bundesregierung.

Bei den Bemühungen, den CO 2 -Ausstoß deutlich zu reduzieren, spielen Fahrzeuge, gerade auch Lastwagen, keine unerhebliche Rolle. Hersteller wie Daimler Truck haben schon länger reagiert und bieten entsprechende Modelle an. Modelle wie der eActros 600 mit einer größeren Reichweite, sollen die Entscheidung zum Wechsel vom Diesel leichter machen.

Trotzdem bleiben Spediteure und Logistiker nach Brancheneinschätzung wohl auch noch dieses Jahr zurückhaltend mit einer Investitionsentscheidung für einen neuen Lkw, vielleicht sogar einen batterie-elektrischen. Gestiegene Personal- und Betriebskosten, höhere Maut, eine zu dünn ausgestattete öffentliche Ladeinfrastruktur und hohe Kosten für den Ausbau von Ladestellen auf dem eigenen Gelände: schon bislang gab es viele Punkte, die der Branche heftiges Kopfweh bereitet haben. Einen heftigen Schlag hat Spediteuren jedoch die Bundesregierung versetzt, als sie mit der Verabschiedung des Haushalts bei der Förderung für E-Laster eine Vollbremsung hingelegt hat.

Angesichts hoher Anschaffungskosten werden viele Logistiker sich überlegen, ob sie derzeit ein im Vergleich zum Diesel dreimal so teures Fahrzeug kaufen, auch wenn nach mehreren Studien die Gesamtbetriebskosten spätestens ab 2025 für den E-Laster sprechen. Entspannt sich der Kostendruck bei Spediteuren nicht spürbar, werden sie vielleicht gänzlich die Ersatzbeschaffung auf kommende Jahre verschieben. Leidtragende sind Hersteller wie Daimler Truck und für die Belegschaft sind die Aussichten zumindest nicht deutlich besser geworden.

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