Wirtschaft BASF: Brudermüller reist mit Kanzlerin nach China

«Ludwigshafen/Berlin.» Martin Brudermüller, der Anfang Mai Kurt Bock an der Spitze des Ludwigshafener Chemiekonzerns BASF ablöste, begleitet Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrer China-Reise.

Ein BASF-Sprecher bestätigte auf Anfrage, dass Brudermüller zu der 18-köpfigen Wirtschaftsdelegation der Kanzlerin gehört. Zehn deutsche Spitzenmanager reisten mit Merkel im Flugzeug, acht weitere würden vor Ort zur Delegation dazustoßen, sagte ein Sprecher des Bundeskanzleramts. Brudermüller kennt Asien und insbesondere China in- und auswendig. Als der in Stuttgart geborene und in Karlsruhe aufgewachsene Manager 2006 in den Vorstand der BASF aufrückte, ging er als Chef der Region Asien-Pazifik in die Regionalzentrale des Konzerns nach Hongkong. Gut neun Jahre arbeitete Brudermüller in Asien. Die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung dort fasziniere ihn, sagte er kürzlich. Die Bereitschaft, Risiken einzugehen, um Chancen zu nutzen, sei dort viel höher als in Deutschland, wo immer zuerst Gefahren gesehen würden. Die deutsche Politik müsse sich mit wirtschaftlichen Themen mehr auseinandersetzen, sagte Brudermüller. Jetzt hat er wahrscheinlich Gelegenheit, der Kanzlerin seine Anliegen vorzutragen. Im vergangenen Jahr entfielen vom BASF-Konzernumsatz in Höhe von 64,5 Milliarden Euro 14,3 Milliarden auf die Region Asien-Pazifik und 7,3 Milliarden Euro auf China einschließlich Hongkong und Taiwan. Das Riesenland ist inzwischen der größte Chemikalienmarkt der Welt. Die BASF beschäftigt dort knapp 9000 ihrer 115.500 Mitarbeiter. Zum Vergleich: im Stammwerk Ludwigshafen sind es knapp 35.000. Mit der Eröffnung der ersten Niederlassung 1885 war die BASF einer der ersten deutschen Investoren in China.

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