Rheinpfalz Zur Sache: Ein Riesenauge als Anschauungsobjekt

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Fast drei Meter lang und je 2,30 Meter hoch und breit ist das „begehbare Auge“ am Maimarktstand des Badischen Blinden- und Sehbehindertenvereins (BBSV), der Eyecatcher schlechthin. Anhand des Modells auf der Sonderschau Inklusion in Halle 26 informieren die Vertreter der Selbsthilfeorganisation mit Sitz in der Mannheimer Augartenstraße 55 über Aufbau und Funktion des Sinnesorgans. Anhand der dreidimensionalen Darstellung der Anatomie und der unterschiedlichen Krankheitsbilder wie trockene oder feuchte Makuladegeneration, Netzhautablösung oder Glaukom lassen sich Veränderungen auch für den medizinischen Laien verständlich darstellen und wichtige Zusammenhänge erklären. So zum Beispiel, dass das Augenlicht unser Gehirn mit mehr Informationen als die übrigen Sinne zusammen versorgt. Jeder Sehnerv enthält Millionen von Nervenfasern, so dass schätzungsweise mehr als die Hälfte aller Informationen über die Augen in das Bewusstsein gelangen. „Wird der Sehnerv durch erhöhten Augendruck geschädigt, dann kommt es zu Sehstörungen, bei denen das Gesichtsfeld eingeschränkt ist“, erklärt Luitgard Mayer, BBSV-Bezirksgruppenleiterin Heidelberg, am begehbaren Modell. Wie diese Störungen sich auswirken, kann man anhand verschiedener Simulationen auf dem Tablet-PC von Karin Gschwind sehen. „Dieses Angebot richtet sich insbesondere an Angehörige, damit sie leichter nachvollziehen können, was ihr Partner oder Elternteil noch alles kann“, sagt die stellvertretende BBSV-Vorsitzende Brigitte Schick. Sie rät, Menschen mit Sehbehinderungen und Erblindung ihr selbstbestimmtes Leben zu lassen. Über Hilfsmittel wird an dem Stand ebenfalls informiert. „Meinen Haushalt habe ich gut im Griff“, sagt Brigitte Schick, die von Geburt an blind ist. (waz)

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