Rheinpfalz Wieslauter von Unrat befreit

Der Umwelttag der Fischereigenossenschaft Wieslautertal war groß angelegt: Fast 100 Personen befreiten die Wieslauter und ihre Nebenbäche am Samstag von Unrat.

Vorsitzender und Organisator Wolfgang Nawin sagte, dass sich der Fischereiclub Hinterweidenthal, die Fischer aus Dahn und Erfweiler, der Fischerverein Bruchweiler und Bundenthal, die Fischer aus Niederschlettenbach und Bobenthal beteiligten. Ebenfalls im Boot war der Wasgau-Kanuclub Pirmasens und der Landauer Kanuclub. Gereinigt wurde die Strecke von Hinterweidenthal bis zur Siebenteilbrücke an der Bundesgrenze. Der letzte Abschnitt, der an den gräflich Nesselrodeschen Forst grenzt, diene der Genossenschaft derzeit nur als Aufbaugewässer, er werde besetzt und gepflegt, jedoch nicht befischt, so Nawin. Bis zum Nachmittag füllte der eingesammelte Müll einen Großcontainer auf der Deponie Reichenbach. Besonders auffällig seien in diesem Jahr die vielen Flaschen und sonstiges Leergut gewesen. Dazu kamen Kanister, Autoräder, Kunststoffwannen, Fahrräder und Campingstühle, aber auch tote Tiere, beispielsweise eine Katze im Plastiksack. „Für mich ist das unverständlich. Wenn ich so einen Übeltäter entdecke, werde ich ihn anzeigen“, so der Vorsitzende. Was die Arbeit beeinträchtigt habe, sei das viele Totholz am Bachlauf gewesen. Wenn hin und wieder mal ein umgestürzter Baum quer über der Lauter liege, sei das nicht weiter tragisch. Wenn aber alle zehn Meter solch ein Baum liege oder an einer Stelle gleich mehrere übereinander, bleibe hier verstärkt der Dreck hängen, so Nawin. Er sehe den Umweltschutz als Teil der Fischertätigkeit und bemühe sich seit Jahren um den Erhalt der Flora und Fauna rund ums Gewässer. Deshalb arbeite die Genossenschaft auch seit Jahren am Lachsprojekt mit, das in der Rheinebene schon Erfolge zeige. Bei einem weiteren überörtlichen Projekt werde die Durchgängigkeit der Schleusen angestrebt, woran noch gearbeitet werde. Bei den Fischarten in der Lauter stellt Nawin fest, dass die Esche immer mehr zurückgehe. Derzeit gebe es praktisch nur noch einen Minimalbestand. Aus diesem Grund habe die Fischereigenossenschaft beschlossen, in den Nebenbächen größere Bestände von Jung-Eschen einzusetzen. Nawin spricht ein weiteres Problem an: Die Zäune der Viehweiden in den Talauen würden oft so aufgestellt, dass sie bis an den Bachrand laufen und am Ufer entlangführen. Dadurch reiche auch die Beweidung bis ans Ufer. Der Bewuchs dort werde verhindert, was die am und im Wasser lebenden Tiere beeinträchtige. So würden Ralle oder Wasserhuhn keinen Unterschlupf finden. Ähnliches treffe auf Wildenten, Wasseramsel oder Eisvogel zu. Die Verordnung schreibe einen Abstand für Zäune von sechs bis acht Metern zum Flusslauf vor. „Wir sind schon zufrieden, wenn der Zaun 1,50 Meter vom Ufer entfernt steht, damit man es begehen kann“, so Nawin. (na)

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