Rheinpfalz Weniger Waffen im Umlauf

Mannheim. Die Zahl der Waffen und Waffenbesitzer in Mannheim geht zurück. Zum Jahresende 2014 waren in der Stadt noch 1575 Menschen mit 9887 erlaubnispflichtigen Schusswaffen registriert. 2010 hatte es nach Angaben des Landesinnenministeriums in der Quadratestadt noch rund 3000 registrierte Waffenbesitzer mit etwa 13.000 Schusswaffen gegeben.

Grund für den Rückgang sind auch die eingeführten, kostenpflichtigen Kontrollen. In den vergangenen drei Jahren gab es dabei 14 größere Beanstandungen. Der Hintergrund: Nach der Erfahrung des Amoklaufs von Winnenden, wo ein 17-Jähriger mit der Pistole seines Vaters 15 Menschen erschossen hatte, beschloss der Bundestag im Juli 2009 „verdachtsunabhängige Aufbewahrungskontrollen“ von Waffenbesitzern durch ihre Wohngemeinden zu ermöglichen. Daraufhin ging auch die Mannheimer Stadtverwaltung zu der Praxis über, den Nachweis zu verlangen, dass Waffen sicher aufbewahrt werden. In der Folge verringerte sich die Zahl der Waffenbesitzer schnell von ursprünglich 3120 auf rund 2000. Die amtlichen Anschreiben führten ebenso dazu, dass Bürger viele Waffen und viel Munition zurückgegeben haben. Allein im Jahr 2010 wurden in Mannheim rund 1000 Waffen abgegeben. In der Folge verminderte sich diese Zahl von Jahr zu Jahr. Bis Ende 2014 wurden insgesamt rund 1800 Schusswaffen eingesammelt. Als Gründe gelten die Kosten der vorgeschriebenen Aufbewahrung in Sicherheitsschränken, aber auch die mit den Aufbewahrungskontrollen einhergehenden Gebühren über 70 Euro. Im Jahr 2011 kamen die „verdachtsunabhängiger“ Waffenkontrollen vor Ort hinzu. Insbesondere Besitzer von Altwaffen und Erbwaffen, die diese Waffen nur besitzen, aber nicht benutzen dürfen, gaben diese zurück. Bei den übrigen Waffenbesitzern handelt es sich in der Regel um Jäger und Sportschützen. Wie die Stadtverwaltung nun mitteilt, wurde in den vergangenen drei Jahren ein Großteil der Waffenbesitzer in Mannheim aufgesucht und kontrolliert, zu einem Drittel ohne Ankündigung. Dabei wurden 14 Verstöße gegen die Aufbewahrungsvorschriften festgestellt, die als „Beanstandungen“ zu Bußgeldern oder weiteren Maßnahmen führten. „Die allermeisten Mannheimer Waffenbesitzer nehmen ihre große Verantwortung sehr ernst und bewahren ihre Schusswaffen und Munition vorschriftsmäßig und sicher auf“, sagt Sicherheitsdezernent Christian Specht (CDU). Der Kontrolldruck soll aber nicht vermindert werden. „Wir wollen alle Waffenbesitzer mindestens einmal in drei Jahren aufsuchen und unsere unangekündigten Kontrollen deutlich verstärken“, kündigt er an. Das Team der Kontrolleure, drei pensionierte Polizisten, die als geringfügig Beschäftige eingestellt wurden, soll daher mit zwei weiteren Ex-Polizisten verstärkt werden. Die Kosten der Kontrollen für die Stadt liegen bei rund 40.000 Euro pro Jahr. (büg)

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