Rheinpfalz Viermal Zidane-Trick zelebriert

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PIRMASENS. „Heute haben wir gesehen, wie Fußball zum Stress werden kann und die Spieler, die dieser Situation ausgesetzt sind, die Grundordnung verlieren und alles, was sie gelernt haben, nicht mehr abrufen können.“ So kommentierte der Trainer der C-Junioren-Fußballer des FK Pirmasens, Gerhard Lorett, die unvermeidlich hohe 0:7 (0:4)-Niederlage im Regionalliga-Heimspiel gegen Tabellenführer FSV Mainz 05. Da konnten sich die FKP-Spieler noch so sehr mühen: Es war ein Zwei-Klassen-Unterschied.

Die U15-Regionalliga Südwest kann in drei Klassen unterteilt werden. Gäbe es eine Bundesliga für diesen Altersbereich, der 1. FC Kaiserslautern und der FSV Mainz 05 wären dabei, so dominiert der Nachwuchs der beiden Proficlubs die Regionalliga. Es folgt ein Mittelfeld mit sieben Teams, bevor die fünf Abstiegskandidaten kommen. Dazu gehört auch der FKP, der nächsten Samstag (14 Uhr) bei den nur einen Punkt schlechter stehenden Sportfreunden Eisbachtal ein ganz wichtiges Spiel vor der Brust hat. Auf dem Husterhöh-Kunstrasenplatz war ein einseitiges Spiel zu sehen. Der FKP versuchte es wie zuvor gegen den FCK mit einem 5-4-1-System. Was beim 0:1 gegen die Lauterer noch gut klappte, konnte gegen die Kicker aus dem Mainzer Nachwuchsleistungszentrum nicht funktionieren, weil diese viel zu stark waren. Zwei U15-Nationalspieler, Merveille Papela und Erkan Eyibil, boten die 05er auf, wobei ihre Teamkollegen vom Können her nicht weit entfernt waren. Alles überragend Mittelstürmer Eyibil, der nicht nur zwei Tore erzielte und drei direkt vorbereitete, er zelebrierte auch den „Zidane-Trick“ viermal aus höchster Geschwindigkeit heraus und mit beliebigem Richtungswechsel, so dass die Gegenspieler nach dem versuchten Zweikampf erst mal suchen mussten, wo der Ballführende hin verschwunden ist ... Der FKP hatte sich zum ersten Mal über Noah Buchmann in den Mainzer Strafraum gespielt, da kam schon der Konter mit dem 0:1 (18.) durch Eyibil. Das 0:2 (25.) besorgte Dreifach-Torschütze Oscar Schönfelder. Da rief Trainer Lorett noch „Aufpassen, doppeln!“ – da war es schon passiert. Die Flanke hätte vermieden werden müssen. Klasse in Minute 27 die Parade von FKP-Keeper Sascha Müller, doch per Nachschuss traf Schönfelder – 0:3. Beim 0:4 (33.) war Abwehrorganisator Denis Ljuca erstmals im FKP-Strafraum und traf mit der Pike. In der Pause liefen sich beim FKP Marcel Bayer (Wallhalben) und Tim Schadrin (Zweibrücken) warm und betonten unisono: „Egal, wie das jetzt steht: Wir sind hoch motiviert und freuen uns, mal gegen den Nachwuchs eines Bundesligisten spielen zu dürfen.“ Flanke Eyibil, Kopfball durch den kleinsten Spieler, Mehmet Yildiz – 0:5 (43.). Eyibil legte sich den Freistoß an der Strafraumgrenze zurecht – 0:6 (52.). Unhaltbar, da exakt in den Winkel gesetzt. Jetzt kam der FKP zu seiner einzigen Torchance in dieser Partie. Buchmann und Lars Grünfelder hatten vorbereitet, doch Elias Kaiser verzog freistehend aus elf Metern (53.). Beim 0:7 ließ Eyibil ein Anspiel im Strafraum einfach abtropfen, Schönfelder war da und lochte ein. Nicht vergessen werden sollte, dass die Mainzer in diesem Spiel viermal die Latte und zweimal den Pfosten trafen und FKP-Keeper Müller sich mehrfach auszeichnen konnte. „Wir haben bei dem Tempo der Mainzer überhaupt keinen Zugriff bekommen und sind nur hinterher gerannt“, sagte der Gersbacher David Wagner, der einzige Südwestauswahlspieler in der FKP-U15, nach der Partie ganz außer Atem. So spielten sie FK Pirmasens: Müller – Rüdiger (38. Bayer), Schmidt, Zeitz, Schira, Schröder – Lemcke, Buchmann, Wagner, Kaiser (54. Schadrin) – Grünfelder Tore: 0:1 Eyibil (18.), 0:2/0:3 Schönfelder (25./27.), 0:4 Ljuca (33.), 0:5 Yildiz (43.), 0:6 Eyibil (52.), 0:7 Schönfelder (70.) - Beste Spieler: Müller, Schira - Eyibil, Papela, Schönfelder - Zuschauer: 60 - Schiedsrichter: Schulze (Hüffler).

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