Rheinpfalz Verletzter FCK-Verteidiger Torrejón macht langsam Fortschritte

Bad Waltersdorf. Franco Foda kann zufrieden sein: Seit Samstag hat der Trainer des 1. FC Kaiserslautern alle seine Schäfchen im Trainingslager im österreichischen Bad Waltersdorf um sich geschart. Neben Marcel Gaus und Kostas Fortounis reiste verspätet auch der Fels in der Brandung an: Marc Torrejón.

Wer Torrejón seit seiner Ankunft beobachtet, erlebt einen gut gelaunten, Freude ausstrahlenden Menschen. Die Schambeinentzündung, die ihn den ersten Teil des Trainingslagers verpassen ließ, klingt langsam ab. Und vor allem: Torrejón ist unlängst Vater eines Jungen geworden. Ein großes Glück. Marc heißt der neue Erdenbürger. Wie der Erzeuger, so der Sohn. ”Wunderbar, ein tolles Gefühl. Ich war bei der Geburt dabei, das beste Gefühl, das ich je hatte”, erzählt der stolze Spanier, der die Nabelschnur durchtrennte. Gar nicht so einfach, wie er findet, aber großartig.

Großartig waren meist auch Torrejóns Leistungen in der abgelaufenen Saison. Dem Notenschnitt eines Fachmagazins zufolge war der 27-Jährige nach dem Braunschweiger Ermin Bicakcic zweitbester Verteidiger der gesamten Zweiten Liga. In der Relegation gegen die TSG 1899 Hoffenheim jedoch unterlief ihm ein folgenschwerer Fehler. Im Hinspiel, das der FCK in Sinsheim 1:3 verlor, produzierte Torrejón einen Fauxpas, den in letzter Konsequenz Sven Schipplock zum dritten Hoffenheimer Treffer und zum Endstand nutzte.

”Das ist Vergangenheit”, sagt Torrejón. ”Für die Mannschaft wäre es wichtig gewesen, aufzusteigen, wir haben es leider nicht geschafft. Nun haben wir eine neue Saison, und es ist dasselbe: Wir müssen in die Erste Liga, und das ist alles. Kaiserslautern ist ein großer Klub, der in die Erste Liga muss.”

Einsam dreht Torrejón seit Samstag seine Runden. Er läuft und läuft und läuft. ”Ich fühle mich schon viel, viel besser als in den vergangenen Wochen”, sagt Torrejón mit Blick auf seine Verletzung, ”ich kann immerhin ohne Schmerzen locker laufen.” Er ist guten Mutes, in etwa zwei Wochen wieder mit der Mannschaft trainieren zu können. Ist Torrejón fit, führt in der Innenverteidigung des FCK kein Weg an ihm vorbei.

Eine neue Erfahrung machte Torrejón am Sonntag. Nach der Trainingseinheit am späten Nachmittag wurde zu einer weiteren teambildende Maßnahme gebeten. Unter anderem standen sich jeweils zwei Mann gegenüber, zwischen sich eine Eisenstange, eingeklemmt am unteren Ende des Halses, einer Stelle, die sich besonders weich anfühlt. Beide liefen aufeinander zu - und bogen die Stange ohne Hilfe der Hände zusammen. Alle machten mit, vom Klubchef bis zum Zeugwart. Und alle bestanden die Prüfung, auch wenn manch einer vorab Angst verspürte. Torrejón fand‘s großartig: ”Verblüffend. So etwas habe ich noch nie gemacht.”

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