Rheinpfalz US-Standort Baumholder gestärkt

„Der US-Standort Baumholder ist gestärkt.“ Dies ist das wichtigste Ergebnis, das Baumholders Verbandsbürgermeister Peter Lang von seiner Reise mit Innenminister Roger Lewentz aus Washington mitbringt. Der RHEINPFALZ berichtete der SPD-Politiker gestern wenige Stunden nach seiner Landung in Frankfurt über die Ergebnisse der Verhandlungen. Über Kusel als möglichen Standort sei dort gar nicht gesprochen worden.

Er sei sehr zufrieden mit den Ergebnissen der USA-Reise, sagte Lang. „Wir haben erfreuliche Gespräche sowohl im Pentagon als auch auf Capital Hill geführt.“ Für Baumholder sei das wichtigste Ergebnis, dass der Army- Standort erhalten bleibt. „Es wurde immer wieder betont, welch hohen Stellenwert Baumholder genießt“, konkretisierte Lang. Besonders hervorgehoben worden seien die Trainingsmöglichkeiten auf dem Truppenübungsplatz, die Infrastruktur des Standortes sowie die Mannschaftskapazität. Derzeit zählt die Garnison knapp 2000 US-Angehörige. Lang könnte sich vorstellen, dass deren Zahl in Zukunft sogar noch aufgestockt wird. Nach seinem Eindruck sind mittelfristig weitere Entscheidungen über die Truppengröße zu erwarten. Allerdings schränkt er ein: „Es wurde dazu nicht ja und nicht nein gesagt.“ Gesprochen wurde nach Informationen des Baumholderer Verbandsbürgermeisters in den USA auch über die Schließung der US-Standorte Pfeffelbach und Hoppstädten-Weiersbach. Wie berichtet, betreibt die Army dort Einrichtungen der Wasserversorgung, die vor der Schließung stehen. Es sei zu erwarten, dass nun die Verbandsgemeindewerke Baumholder als künftige Wasserversorger der Garnison ins Gespräch kommen, kündigte Lang an. Konkrete Pläne gebe es dazu allerdings noch nicht. „Die Amerikaner wissen ganz genau Bescheid“, schilderte Lang einen weiteren Eindruck. So sei in Washington ganz selbstverständlich von Pfeffelbach gesprochen worden. Es habe Treffen unter anderen mit Vertretern der US Air Force, des Weißen Hauses sowie Kongressabgeordneten und Verantwortlichen für Liegenschaften gegeben. Nach Langs Einschätzung wird Kusel wohl leer ausgehen, was eine mögliche Neu-Ansiedlung von US-Militärs betrifft. „Kein Mensch hat etwas zu Kusel gesagt“, sagte Lang, der schon zuvor dieser Möglichkeit skeptisch gegenübergestanden hatte. Auch über die Zukunft weiterer US-Standorte in Rheinland-Pfalz habe es Klarheit gegeben, schilderte Lang. Laut Innenminister Roger Lewentz ist Rheinland-Pfalz im aktuellen Umstrukturierungsprozess der US-Streitkräfte „Gewinner“. Denn rund 2500 neue Soldaten und US-Zivilbeschäftigte würden – teilweise mit ihren Familien – ins Land kommen, sagte der Minister nach seiner Rückkehr gestern in Mainz. Nach den aktuellen Auskünften des Pentagon werden die Standorte in Rheinland-Pfalz zwischen 2017 und 2019 verändert, und das US-Militär wird dafür mehrere 100 Millionen US-Dollar investieren. Während die Amerikaner eine Schließung von 15 kleineren und größeren Standorten in Europa planen, profitiere davon Rheinland-Pfalz sehr deutlich, sagte Lewentz: „Die US-Streitkräfte werden sich hier konzentrieren“, sagte er. So würden unter anderen in Ramstein etwa 700 Soldaten und ihre Familien mehr erwartet. In Rheinland-Pfalz leben nach einer Erhebung des Innenministeriums derzeit rund 56.000 US-amerikanische Soldaten, Zivilisten und Familienmitglieder. Rund 7500 Rheinland-Pfälzer seien bei den US-Streitkräften beschäftigt. (suca)

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