Rheinpfalz Unterwegs im „Roten Brummer“

Der historische Schienenbus soll nach dem Willen der Interessengemeinschaft Nationalparkbahn eine zusätzliche Attraktion zum Nat
Der historische Schienenbus soll nach dem Willen der Interessengemeinschaft Nationalparkbahn eine zusätzliche Attraktion zum Nationalpark werden.

Die Interessengemeinschaft Nationalparkbahn Hunsrück-Hochwald hat einen Schienenbus mit der Nummer 796.744 vom Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein übernommen. Ziel des Vereins ist nach eigenen Angaben der Erhalt der Bahnstrecke ab Türkismühle. Dazu plant die IG die Einrichtung eines touristischen Verkehrs als weitere Attraktion zum Nationalpark.

Die Strecke werde derzeit für einen Trafotransport saniert, teilte ein Sprecher des Vereins mit. Nach Abschluss der Arbeiten solle der Schienenbus zur Saison 2019 auf Reisen gehen können. Der „Rote Brummer“, wie diese Bahn im Volksmund genannt wird, war bei Rationalisierungsmaßnahmen der Bundesbahn auf Einmannbetrieb umgebaut worden. Dabei erhielt das etwa 14 Meter lange und 19 Tonnen schwere Gefährt Außenspiegel und eine pneumatische Türsteuerung, damit der Lokführer allein fahren und ohne den Zugführer einen sicheren Betrieb gewährleisten konnte. Ursprünglich sei das Fahrzeug 1960 bei MAN in Nürnberg unter der Fabriknummer 145.135 gebaut worden. „Es war typisch für die Bahnstrecken im Hunsrück und Hochwald“, schilderte der Vereinssprecher. Der Leihvertrag für den Schienenbus laufe zunächst über acht Jahre. Die Höchstgeschwindigkeit liege bei 90 Kilometern pro Stunde. Diese würden mit zwei 150-PS-Motoren der Firma Büssing erreicht. Ausgerüstet sei der Schienenbus mit Zugfunk und einem Sicherungssystem. Damit sei ein freizügiger Einsatz auf dem deutschen Schienennetz möglich. Außerdem sei der Triebwagen tauglich für Steilstrecken, was etwa auch einen Besuch des Hunsrückbahn-Museums in Emmelshausen ermögliche. Zudem solle die Hunsrückquerbahn zwischen Langenlonsheim und Stromberg befahren werden, kündigte der Verein an. Die IG Nationalparkbahn Hunsrück-Hochwald setzt sich ebenfalls dafür ein, auf dem Abschnitt zwischen Türkismühle und Nonnweiler einen Radweg neben der Bahntrasse zu bauen. Als weitere Idee schwebt dem Verein die Installation einer Draisine vor (wir berichteten). Der Landkreis St. Wendel habe mit der Hochwaldbahn allerdings andere Pläne, informiert der zweite Vorsitzende des Vereins, Patrick Pandel. Die Bahnstrecke solle abgerissen und in einen Radweg umgewandelt werden. Nach Angaben der Kreisverwaltung sind die Planungen in vollem Gange. Die Realisierung eines 28 Kilometer langen Freizeitweges von Freisen über Nohfelden nach Nonnweiler nehme sogar schon konkrete Formen an. Erste Rodungsarbeiten sollen im Herbst stattfinden. Der Weg entlang der stillgelegten Bahntrasse werde voraussichtlich fünf Millionen Euro kosten, heißt es in einer Mitteilung des Landkreises. „Um dies zu verhindern, hat unser Verein einen alternativen Radwegplan erarbeitet.“ Es sei möglich, einen Radweg neben das bestehende Gleis zu bauen, betont Pandel.

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