Rheinpfalz Trainer Kosta Runjaic schwört FCK auf Top-Spiel gegen Union Berlin ein

Kaiserslautern (osp/zkk). Die Vorfreude auf das Spitzenspiel morgen (13 Uhr) gegen Union Berlin ist groß: Der 1. FC Kaiserslautern, Dritter der Zweiten Fußball-Bundesliga, erwartet zur Partie gegen den punktgleichen Tabellenvierten rund 35.000 Zuschauer auf dem ”Betze”.

Bei einem Lauterer ist das Kribbeln vor dem Duell gegen die ”Eisern Union” genannten Köpenicker noch ein bisschen stärker als bei seinen Kollegen: Markus Karl, im Januar von Union zum FCK gewechselt, war in den vergangenen Tagen ein äußerst gefragter Gesprächspartner. Und FCK-Trainer Kosta Runjaic, der gestern bei der Pressekonferenz neben Karl saß, versprach mit gewohnt gewählten Worten: ”Markus und ich sind heiß auf das Spiel. Und wir gehen davon aus, dass auch alle anderen so heiß sind, dass wir Eisern zum Schmelzen bringen.” An Motivation wird es den Roten Teufeln so oder so nicht fehlen. Sie können mit einem Sieg morgen einen Konkurrenten im Aufstiegskampf distanzieren.

Für den wegen seiner Fünften Gelben Karte gesperrten Marcel Gaus soll Stürmer Simon Zoller auf dem linken Flügel wirbeln. Kostas Fortounis, der bei den Play-off-Spielen mit der griechischen Nationalelf nicht zum Einsatz kam, aber wohl nächsten Sommer mit zur WM nach Brasilien darf, steht als Einwechselspieler bereit. Für den noch verletzten Kapitän Marc Torrejón spielt wieder Willi Orban in der Innenverteidigung.

Im Zweitliga-Verfolgerduell kommt es morgen auch zum Wiedersehen von Union-Kapitän Torsten Mattuschka und Karl, der eineinhalb Jahre für die Berliner auflief. Zwei Originale, die sich mögen und verstehen. Als ”beinharten Sechser” schätzt der Union-Kapitän den Ex-Kollegen. ”Ich verfolge aus der Entfernung natürlich, was er da so auf die Beine stellt oder wen er von den selbigen holt”, scherzt Mattuschka im Interview mit dem FCK-Stadionmagazin.

”Er geht immer vorne weg und versucht auch nach dem 70. Fehlpass noch, den 71. Ball zu spielen. Ein absoluter Leader”, singt Markus Karl das hohe Lied auf den Liebling der Union-Fans. ”Er ist extrem gut für die Stimmung. ,Tusche‘ muss man live erleben”, schwärmt Karl.

Für die 90 Minuten morgen auf dem Betzenberg aber wird die Freundschaft ruhen. Die Woche vor dem Spiel gab es auch bewusst keinen Handykontakt. Die Vorbereitung auf das Kampfspiel mahnt zur Distanz. ”Wenn dir einer vor die Flinte läuft, musst du ihn wegflexen”, drückt das der 1,91 Meter große Karl blumig aus. In der Mittelfeldzentrale des FCK hat sich der 27-Jährige etabliert und ist nach dem Trainerwechsel den Erwartungen erst so richtig gerecht geworden. In der Balleroberung war er auch vorher schon stark, aber Karl hat die Zahl der Fehler minimiert, wirkt konzentriert und auch im Vorwärtsgang weit entschlossener.

An die Zeit in Berlin erinnert sich der Bayer gerne. ”Für mich war es eine wichtige Station. Ich bin Stammspieler geworden, meine Tochter ist dort geboren”, sagt der Abräumer, ”Union ist ein geiler Verein, du kannst es genießen, dort Fußball zu spielen.” Er sieht sich von einem ”geilen Verein” zu einem anderen ”geilen Verein” gewechselt: ”Zwei Vereine, die die Tradition leben.” Dass die Tradition des FCK Zukunft hat, wie sein Trainer es formuliert, dafür wollen Karl und Kollegen auch morgen alles tun.

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