Eisenberg „Tolle Leistung“

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Der SPD-Ortsverein unter der Leitung von Christopher Krill hatte den Landes-Innenminister und Vorsitzenden der SPD Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz, nach Kerzenheim eingeladen, um ihm die renovierte Mehrzweckhalle zu präsentieren. Auf dem Programm stand auch ein Besuch der Metzgerei Lommel.

„Der Umbau unserer Mehrzweckhalle wurde in 9000 Stunden mit 15 Freiwilligen gestemmt“, berichtete Ortsbürgermeister Alfred Wöllner bei der Begrüßung. Von den ursprünglich geplanten 2,05 Millionen Euro seien nur 1,5 Millionen gebraucht worden, was dem ehrenamtlichen Engagement zu verdanken sei. Bei der Besichtigung machte Wöllner nicht nur auf die großen Fenster und die unter der Bühne versteckten Stühle aufmerksam, sondern zeigte auch die Heizungsanlage, die Beleuchtung und die Behindertentoiletten. „Der Einsatz der Freiwilligen ist eine tolle Leistung – alle Achtung“, sagte Lewentz, der erzählte, dass er selbst mal zwölf Jahre lang Bürgermeister einer ähnlich großen Gemeinde wie Kerzenheim gewesen sei und deshalb wisse, wie wichtig eine solche Halle für den Ort sei. Am Kunstrasenplatz hinter der Halle vorbei spazierte die Gruppe, darunter auch Landrat Winfried Werner, zur Fleischerei Lommel. Der Inhaber Rainer Lommel empfing die Besucher unter dem „Gastfreundschaftsmotto“ und nicht unter dem Motto „Schimpf und Tadel“. Zunächst gab er einen kurzen Überblick über sein Geschäft, das bereits seit fünf Generationen in Familienbesitz ist. „Früher gab es eine Brauerei, eine Gaststätte, einen Tanzsaal und eine Metzgerei, alles unter einem Dach“, erinnert er sich. Sein Vater fokussierte den Betrieb dann auf die Fleischerei und investierte in das Unternehmen. „So wurde beispielsweise aus der ehemaligen Scheune die heutige Wurstküche“, erklärte der Metzger. Als 2010 neue EU-Richtlinien in Kraft traten, mussten mit hohem finanziellen Aufwand bauliche Veränderungen vorgenommen werden, damit Selbstschlachtung und Selbstvermarktung weiter beibehalten werden konnten. Damals wurden Filialen in Ramsen und Göllheim eröffnet. Lommel hat mittlerweile 21 Mitarbeiter, davon acht Vollzeitkräfte, siebeneinhalb Teilzeitkräfte, vier Aushilfen und einen Lehrling. „Wir freuen uns auf 2016, da werden wir voraussichtlich wieder eine weibliche Auszubildende für den Verkauf haben“, sagte Lommel. Geschlachtet werden dreimal wöchentlich 16 bis 19 Schweine und ein schwerer Bulle. Die Tiere stammen alle aus dem Donnersbergkreis. „Sie kommen immer samstags bei uns an und bleiben dann erst mal zwei Tage im Stall, damit sie sich abregen können, bevor sie montags geschlachtet werden“, erläuterte der Metzger. Dadurch enthalte das Fleisch weniger Wasser und schmecke viel besser. „Pro Woche produzieren wir 60 Sorten Wurst, das sind eineinhalb Tonnen, in der Weihnachtszeit noch mehr“, berichtete er. Der Rundgang durch seinen Betrieb führte über die Wurstküche direkt in die Schlachterei. Lewentz erzählte, dass er in einer Bäckerei aufgewachsen sei und sich deshalb gut vorstellen könne, dass die Kunden zum „Metzger ihres Vertrauens“ gingen. Die Frage nach Nachfolgern aus der Familie musste Lommel verneinen: „Meine beiden Söhne werden die Metzgerei nicht übernehmen.“ Aber er versprach, selbst „so lange wie möglich weiterzumachen. (bbq)

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