Rheinpfalz Telekom-Service: Verdi kritisiert Standortschließung

kaiserslautern. Die Deutsche Telekom will bis Ende 2017 ihre Standorte im Technischen Service von bundesweit 153 auf 18 reduzieren. Auch die über 100 Mitarbeiter des Technischen Service in Kaiserslautern sind von den Streichungen betroffen. Sie sollen nach Neustadt, Koblenz oder Karlsruhe versetzt werden und lange Fahrzeiten in Kauf nehmen. Die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rief daher am Dienstag zu einer Protestaktion in der Mittagspause auf.

In Rheinland-Pfalz sollen lediglich die Standorte in Neustadt und Koblenz erhalten bleiben. Kaiserslautern, Bad Kreuznach, Mainz, Trier, Alzey, Cochem, Grünstadt und St. Goar sollen aus Kostengründen geschlossen werden. Den etwa 105 Beschäftigten des Technikdienstleisters in Kaiserslautern droht zwar keine Kündigung, dafür aber eine deutlich längere Fahrzeit zur Arbeit – teils über zwei Stunden einfache Fahrstrecke. „Die Belastungen, die künftig auf die Beschäftigten zukommen, sind jenseits jeder Vernunft“, sagte Holger Meuler, Gewerkschaftssekretär für Telekommunikation und IT, bei der gestrigen „aktiven Mittagspause“ vor dem Telekom-Gebäude in der Pirmasenser Straße. Rund 60 Beschäftigte waren dem Aufruf von Verdi gefolgt. Zwar sei die Deutsche Telekom bereit, die Fahrtkosten zu tragen, doch mit Geld könne man eben nicht alles kaufen, so Meuler. Bei einem Arbeitstag von zwölf oder 13 Stunden leide nicht nur das Familienleben, sondern auch die Motivation und letztlich die Servicequalität des Unternehmens. Aufgabe des Technischen Service ist es, Störungen im Netz zu beheben. Verdi fordert eine deutlich höhere Anzahl von Standorten und eine Abmilderung der Konsequenzen. Meuler: „Wir fordern, dass die Beschäftigten in der Region bleiben.“ Die Westpfalz sei ohnehin schon von einem Wegfall von Arbeitsplätzen gebeutelt. Die Telekom hat nach Meulers Worten „Verhandlungsbereitschaft signalisiert“ und „deutliche Zugeständnisse an die Arbeitnehmer“ gemacht. Anstatt lange Fahrtzeiten auf sich zu nehmen, könnten Betroffene in den Kundenservice wechseln. (gpl)

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