Rheinpfalz Tehalit senkt Stromkosten weiter

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Die Tehalit GmbH hat ihre Stromkosten weiter reduziert: von etwa vier Millionen Euro 2014 auf zirka 3,3 Millionen Euro im zurückliegenden Jahr 2015. Dazu beigetragen haben zum einen günstigere Stromeinkaufskosten, zum anderen aber auch das Energiekonzept für den Hager-Standort Heltersberg, an dem der Hersteller von Kabelinstallationssystemen seit Jahren arbeitet. Von der EEG-Umlage ist der Betrieb nur bei der Eigenerzeugung befreit.

Die Eigenerzeugung von Strom ist neben kontinuierlichen Verbesserungen bei Betriebsabläufen und technischer Einrichtung ein wichtiges Standbein des Energiekonzepts, das den Betrieb unabhängiger von hohen Energiepreisen machen und zur weiteren Ersparnis im Verbrauch beitragen soll. Dazu gehört der Bau eigener Anlagen zur Energieproduktion. 2013 und 2014 wurden unter anderem zwei Blockheizkraftwerke auf dem Gelände errichtet, die vor allem Wärme liefern. Im zurückliegenden Jahr entstand eine Fotovoltaikanlage, zwei kleine Gasturbinen sollten noch in Betrieb gehen, wie Michael Schwarz, Leiter Kunststofffertigung/Technischer Service, Ende 2015 informierte. Noch nicht umgesetzt sind die drei geplanten Windkraftanlagen, die als Hauptstromlieferanten für das Werk dienen sollen. Dies hänge mit der noch ungeklärten Standortfrage zusammen, so Schwarz. Das Problem aus Tehalit-Sicht: Bei etlichen zusammenhängenden Flächen gibt es bereits Vorverträge mit anderen Windkraftbetreibern wie Boreas, Juwi oder Pfalzwerke. Tehalit will aber die Windkraftanlagen selbst betreiben, denn nur dann kommt das Unternehmen auch in den Genuss einer Reduzierung bei der EEG-Umlage. In den Genuss einer weitgehenden Befreiung von der EEG-Umlage nach der Besonderen Ausgleichsregelung als Wettbewerbsausgleich für stromintensive Betriebe – die Umlage wird beim Strompreis erhoben, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu finanzieren – kommt Tehalit weiterhin nicht. 2015 fielen darunter in der Südwestpfalz nur zwei Unternehmen: der Kunststoffprofile-Hersteller Profine GmbH in Pirmasens (wir berichteten) und die Westfälische Drahtindustrie GmbH in Zweibrücken. Die für eine Begrenzung erforderliche Verbrauchsgrenze von einer Gigawattstunde pro Jahr überschreitet der Heltersberger Produktionsbetrieb zwar deutlich mit über 20 Gigawattstunden (20 Millionen Kilowattstunden); auch über ein zertifiziertes Energiemanagementsystem verfügt Tehalit seit 2012. Doch eine Hürde schafft der Betrieb nicht: die vorgegebene Stromintensität, also das Verhältnis der zu tragenden Stromkosten zur Bruttowertschöpfung. Und diese liegt bei über 14 Prozent. Durch die Eigenerzeugung von Strom in einer Menge von etwa einer Gigawattstunde konnte der Betrieb dennoch bei der Abgabenlast einsparen. Für die beiden Blockheizkraftwerke fällt wegen des Bestandsschutzes bei der Eigenerzeugung etwa keine EEG-Umlage an; die Fotovoltaikanlage, die 2015 und damit nach Kippen des Eigenstromprivilegs im Jahr 2014 errichtet wurde, wird hingegen mit reduzierter Umlage belegt. Unterm Strich hat die Eigenstromerzeugung zur Reduzierung der Kosten beigetragen, neben günstigeren Einkaufskosten. Somit habe sie ebenfalls zur gesamten Effizienzsteigerung von derzeit über sieben Prozent beigetragen, stellt Schwarz fest. Dazu tragen die Energieerzeugung mit zirka vier und die Fertigungsbetriebe mit etwa drei Prozent bei. (tre)

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