Kultur Südpfalz Stars von der Elbe kommen an die Queich

Bei der Feierstunde zu seinem 80. Geburtstag beschwor der frühere Bürgermeister und Kulturdezernent Ulrich Kraus ausdrücklich und lobend die Bedeutung der Kulturstadt Landau (siehe zweite Lokalseite) und des Kulturprogramms der Stadt, das er jetzt seit 44 Jahren als Wahl-Landauer verfolgen kann. Dass er gerade diese Qualität besonders hervorhob, ist bezeichnend. Sie zeigt nämlich, dass zur Identität dieser Stadt und als Indiz ihrer Lebensqualität die Kultur essenziell ist. Auch seine Nachfolger Hans-Dieter Schlimmer und Maximilian Ingenthron haben nie einen Zweifel daran gelassen, dass ein ambitioniertes Kulturprogramm für Landau nicht in Frage steht und ein kulturpolitisches Muss darstellt. Das ist gut so und setzt Zeichen. Wie die positive Entwicklung der Abonnentenzahlen belegt, ist auch das Publikum auf der Seite der Stadtoberen. Noch bis zum Ende des Monats können in drei der vier städtischen Programmreihen Abos gezeichnet werden. Warum nur in dreien? Weil das Abo 1, das mit den klassischen Konzerten, schon seit einigen Jahren ausabonniert ist. Ein interessantes Phänomen. Die vermeintlich altertümlichste und spezialisierteste Kunstform findet die meisten Anhänger. Das ist übrigens nicht nur in Landau so. Blicken wir von der Queich, die nahe der Festhalle vorbeifließt, an die Elbe. In Hamburg macht seit gut eineinhalb Jahren die Elbphilharmonie Furore. 250.000 Besucher kamen in den ersten 100 Tagen zu den Konzerten dort, 750.000 im ersten Jahr. Und wenn es für einzelne Veranstaltungen im sensationellen Großen Saal noch Karten gab, dann für Jazzkonzerte, nicht für die mit klassischen Programmen. Es gehen mehr Menschen in Opernhäuser und Konzertsäle als in die Stadien der Fussball-Bundesliga. Das belegen Statistiken. Noch ein Wort zur Elphi. Ein Prunkstück dort ist die Orgel der Bonner Firma Klais. Die Titularorganistin an diesem Instrument ist die lettische Orgelvirtuosin Iveta Apkalna. Sie kommt im November nach Landau und spielt Musik von Bach und aus dem Baltikum. Bürgermeister und Kulturdezernent Ingenthron erwähnt diesen Abend nicht umsonst an ersten Stelle im Vorwort zum städtischen Kulturprogramm. Das wartet einmal mehr mit vielen spannenden Produktionen auf. Auch solche für die Jugend, das Publikum von morgen. Nennen will ich da nur das Gastspiel der Karlsruher „Marotte“ mit seiner Figurentheater-Produktion der „Känguru“-Protokolle. Zur Attraktivität der boomenden Südpfalzmetropole ist ein attraktives Kulturangebot unerlässlich. Gut, dass hier Bürgerschaft und Stadtspitze so harmonisch übereinstimmen. Info Abonnements der Reihen 2 bis 4 können bis 31. August bei der Kulturabteilung im Rathaus, Telefon 06341 134101, gezeichnet werden. Am 4. September beginnt der freie Verkauf für die Aboveranstaltungen. Der Vorverkauf für alle anderen Veranstaltungen läuft im Büro für Tourismus im Rathaus, unter www.ticket-regional.de, an allen Vorverkaufsstellen von Ticket regional und Telefon 06341 134141.