Rheinpfalz Spannende Geschichten gesucht

Mit einem „Sagenhaften Waldpfad“ will die Gemeinde Bruchmühlbach-Miesau demnächst Einheimische und Touristen anlocken. Clou: Anwohner der Sickinger Höhe sind eingeladen, selbst mit Erzählungen, Sagen und mysteriösen Begebenheiten an der Gestaltung des Premium-Wanderwegs teilzunehmen.

Von der Belzmühle in die Elendsklamm, über die Tausendmühle zur Fritz-Claus-Hütte, von den spektakulären Aussichten bei Lambsborn bis zum Sandfang: Rund 16 Kilometer lang soll ein Rundkurs ab Spätsommer 2015 durch die Landschaft zwischen Landstuhler Bruch und der Sickinger Höhe führen. Ein „Prädikatswanderweg“ nach den strengen Regeln des Deutschen Wanderverbands, die unter anderem mindestens ein Drittel „naturbelassene Wege“ ohne Schotter und Teerbelag vorschreiben. „Mit dem Angebot wollen wir die Attraktivität der Region verbessern und die Verweildauer der Gäste erhöhen“, beschreibt Anja Zwick, Tourismus-Beauftragte der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau, die Ziele, die sie mit dem Weg verbindet. „Auch Hotellerie und Gastronomie soll davon profitieren. Denn der Rundweg verknüpft historische und geologische Besonderheiten mit historischen Sehenswürdigkeiten und der regionalen Geschichte.“ Die passende Route ist bereits gefunden, ein Logo für die Beschilderung entwickelt. „Sagenhafter Waldpfad“ soll das Vorzeige-Projekt an der Sickinger Steige heißen. Finanziell dürfte es die Gemeindekasse nicht über Gebühr belasten, hofft die Tourismus-Managerin: „Zum großen Teil können wir auf die vorhandenen Wege zurückgreifen und müssen nur die entsprechenden Verknüpfungen herstellen.“ Und es gibt die Programme für den ländlichen Raum von EU und Landesregierung, die finanzielle Förderung bereits zugesagt haben. Doch was wäre ein „Sagenhafter Waldpfad“ ohne die Märchen, Sagen und Geschichten der Region? Hier haben sich Zwick und die Wandervereine etwas ausgedacht: „Natürlich gibt es eine Reihe von solchen Geschichten, die auch aufgeschrieben wurden“, sagt die Touristikerin. „Aber viele dieser Sagen werden noch immer nur mündlich weitergegeben, von Generation zu Generation.“ An diese Erzählungen möchte sie kommen, um damit die Werbeprospekte und Wandertafeln zu schmücken. „Deshalb laden wir für Dienstag, 2. Dezember, um 18 Uhr zu einem Runden Tisch in den Ratssaal der Verwaltung ein“, sagt die Tourismus-Managerin. „Gesucht werden spannende oder witzige Geschichten, Sagen und Anekdoten rund um Bruchmühlbach-Miesau. Ob mündlich oder schriftlich, auf hochdeutsch oder im Dialekt: Alles ist uns willkommen, was einen Bezug zur Region hat.“ Befürchtungen, dass nicht genug Sagenhaftes zusammenkommt, teilt Zwick nicht: „Seit wir im Oktober unsere Pläne für den neuen Wanderweg veröffentlicht haben, werde ich ständig auf das Projekt angesprochen. Und fast jeder kennt dazu eine Geschichte ,von anno sellemols’, die man unbedingt mal aufschreiben müsste.“ (mibo)

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