Rheinpfalz Schludrige Lauterer gnadenlos bestraft

Mit dem unnötigen 2:3 bei Dynamo Dresden verspielen die mitunter zu kopflosen Roten Teufel die Tabellenführung in der Zweiten Liga.

Ungewohnt nervös und überhastet wirkte das Tun der Lauterer vornehmlich im ersten Abschnitt. So bekamen die Roten Teufel keinen Zugriff, das Offensivspiel kam nicht auf Touren, zumal Karim Matmour an der Partie vorbeilief und Mohamadou Idrissou kaum zur Geltung kam. Großartig reagierte FCK-Torhüter Tobias Sippel in der 20. Minute. Er vereitelte eine Dreifach-Chance der Dresdner mit drei fantastischen Paraden: Zuerst entschärfte er einen Schuss von Dynamo-Kapitän Romain Brégerie und dann die Nachschüsse von Anthony Losilla und Tobias Kempe.

Kempe sorgte dann aber vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff für die Führung der Dresdner. Nach dem zweiten Lauterer Eckball hatte Jan Simunek einen mehr als harmlosen Kopfball abgesetzt, den Torhüter Benjamin Kirsten abfing und einen klasse Konter einleitete. Florian Dick kam einen Tick zu spät gegen Idir Ouali, der am linken Flügel entlang sauste. Chris Löwe rauschte heran, kam ins Stolpern, Ouali legte quer, und Kempe sagte Danke - 1:0. ”Aus einer Vorteilsituation in Rückstand zu geraten, das darf nicht passieren”, betonte Runjaic.

Vier Minuten nach dem 0:1 aber jubelte Lautern. Außer einem Schuss Marcel Gaus‘ nach gutem Karl-Pass ans Außennetz (29.) und einem Gaus-Solo (41.) hatte der FCK bis dahin offensiv nichts bewegt. Dann brachte Losilla Olivier Occéan zu Fall. Torwart Kirsten ließ Chris Löwes 25-Meter-Freistoß abklatschen, Occéan staubte ab - 1:1 (45.). Nach der Pause setzte der FCK seine Spitzen besser in Szene. Occéan per Kopf und mit Fallrückzieher (61., 70.) scheiterte zweimal knapp, dann schlug Gaus zu. Kirsten konnte einen Schuss Idrissous nicht festhalten, Gaus nutzte den Fehler des Schlussmanns zur 2:1-Führung (73.).

Fünf Minuten später brachten die Lauterer Dynamo zurück ins Spiel. Simunek, der gestern einen schwarzen Tag erwischt hatte, verlor nach Sippel-Zuspiel den Ball an Ouali, der zum 2:2 egalisierte (78.). ”Der Pass war unnötig. Der Innenverteidiger war nicht darauf vorbereitet”, sah Runjaic ein folgenschweres Missverständnis zwischen Torwart Sippel und Abwehrspieler Simunek.

”Ich glaube, wir hätten Jan in dieser Situation nicht anspielen dürfen”, meinte der erneut sehr fleißige Linksverteidiger Chris Löwe, ”aber Schuldzuweisungen bringen uns nicht weiter. Das müssen wir als Mannschaft wegstecken.”

Zwei Minuten nach dem 2:2 setzte sich der kurz zuvor eingewechselte Zlatko Dedic gegen Simuneks Innenverteidiger-Kollegen Willi Orban durch und traf mit einer abgefälschten Bogenlampe zum 3:2 (80.). ”Dieser Sieg ist extrem wichtig”, sagte Dynamo-Trainer Olaf Janßen, dessen Team im Abstiegskampf mit diesen drei Punkten Boden gutmachen konnte. ”Solche Spiele sind Balsam für die Seele”, ergänzte Janßen.

Die Lauterer indes haderten mit sich selbst und mit ihrem vor allem anfangs zu unkonzentrierten Auftritt. ”Das ist ein bitterer Rückschlag”, betonte Gaus, ”aber den nehmen wir mit und müssen lernen. Wir müssen uns einfach cleverer verhalten”.

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