Rheinpfalz Regenschauer trüben das Vergnügen

Alles war perfekt vorbereitet für das Stadtfest in Wolfstein, der dritten großen Veranstaltung in diesem Jahr nach der kulinarischen Wanderung und dem Pfingst-Wochenende. Aber der Regen am Freitagabend und ein heftiges Gewitter am Samstagabend trübten die Feierlaune etwas.

Wie in den vergangenen Jahren war das Fest auf zwei Plätze verteilt. Für den Rathausplatz war das „Event Team“ aus Kaiserslautern zuständig. „Eine perfekte Zusammenarbeit mit den Vereinen und eine effektive und zielorientierte Arbeit“, lobte Stadtbürgermeister Herwart Dilly dessen Tätigkeit. Wie bei den vergangenen Festen hatte das Team die Werbung veranlasst, Sponsoren aufgetrieben und für die musikalische Unterhaltung gesorgt. Neben der Wolfsteiner „Königsland Swing Band“ unter ihrem neuen Leiter Wilfried Bernath waren es die Rockgruppe „Bruise“, die italienische Band „California“ und die „Purple Brass Gang“, die abends auf der Bühne des Platzes spielten. Etwas ruhiger, aber nicht weniger stimmungsvoll fiel die Musik in der Mühlgasse aus. Für die musikalische Unterhaltung waren das Duo Ramba Samba (Richard Klein und Klaus Molter), „Hoselatz unn ab geht’s“ (Michael Hofmiller) und Walter Rheinheimer (Keyboard und Akkordeon) verantwortlich. In dieser romantischen Umgebung betreuten die Wolfsteiner Vereine ein „Weindorf“, in dem man auch Flammkuchen essen oder an einer Bar Cocktails trinken konnte. Die „Denk Mal Werkstatt“ in einem Haus aus dem 16. Jahrhundert hatte ebenfalls geöffnet und lockte die Gäste mit acht verschiedenen Biersorten, darunter auch fränkisches Rauchbier. Beide Schauplätze hatten sich im Laufe des Freitagabends gefüllt, als es zu regnen begann. Am Samstag gab es ein Gewitter mit heftigem Regen. Beides führte dazu, dass einige Besucher nach Hause gingen. Aber die meisten Wolfsteiner ließen sich nicht abschrecken. Sie harrten unter den Schirmen und Zelten aus oder suchten die Gaststätten auf, wo der „harte Kern“ bis nach Mitternacht feierte. Eine besondere Attraktion des Festes war in diesem Jahr das Straßentheater, das Mitgliedern der „Wolfsteiner Komödianten“ mehrmals an verschiedenen Plätzen zeigten. In beiden Fällen entwickelten sich die Stücke aus einer Straßenszene. In dem Sketch „Das Schachspiel“ zeigten die beiden Nachwuchsschauspieler Max Rosentreter und Maximilian Kirch, welche Missverständnisse möglich sind, wenn einer die Begriffe des Spiels nicht beherrscht. „Zwei auf einer Bank“ hieß das Stück, in dem Gretel Gross und Werner Maue als Obdachlose auftraten, ausgestattet mit Einkaufswagen, Schlafsack und verschiedenen Tüten und Taschen. Aus dem anfänglichen Streit um den Platz auf der Bank entwickelte sich ein Gespräch vom Rheuma über Männer und Frauen bis zu Themen wie Leben und Tod. Schließlich lädt der Mann die Frau in den Wolfsteiner Gasthof „Königsberg“ ein, wo er sie als Königin Elisabeth vorstellen will. Darauf steckt sie sich prompt eine Plastikkrone auf ihren Schlapphut. Der Regen und die ungünstige Wetterprognose für Sonntag blieben nicht ohne Auswirkung. Die Hüpfburg für die Kinder entfiel, doch wussten sich die Kleinen anderweitig zu behelfen. Die Mauern und Stufen um den „Wolf-Brunnen“ eignen sich hervorragend für einen Hindernislauf und wurden reichlich genutzt. Zum Bauernmarkt kamen nur 30 der angemeldeten 44 Stände. Auch bei leichtem Nieselregen begutachteten die Besucher das Angebot an Textilien, Uhren, Schmuck, Bürsten, Landbrot oder Ziegenkäse. Zwei Ziele eines Festes nannte Frank Vogt, der Vorsitzende des Verkehrsvereins: „Bei einem solchen Ereignis stellen sich die Vereine vor und am verkaufsoffenen Sonntag können sich die Wolfsteiner Geschäfte präsentieren“. Grundsätzlich äußerten sich alle Beteiligten zufrieden über den Verlauf des Stadtfestes, das nicht zuletzt der Förderung der Gemeinschaft dienen soll. (dhb)

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