Rheinpfalz Pläne gehen den Bach runter

Vorerst den Bach runtergegangen sind die Pläne der Ortsgemeinde Ludwigswinkel, die Wasserkraft der Sauer als Quelle erneuerbarer Energie zu nutzen. „Schade“, kommentierte Ortsbürgermeister Gerhard Ecker in der Ratssitzung am Freitag lapidar die Auswertung der Messergebnisse durch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Dabei hatte es Anfang Oktober, als das KIT an den Überläufen des Saarbacherhammers und des Schöntalweihers mit verschiedenen Standardmessverfahren und an unterschiedlichen Punkten im Bachbett Durchflussmessungen vornahm, noch danach ausgesehen, als könne die Sauer ihren Beitrag zur Energiewende leisten. Die 4000 Euro teure Grunddatenerhebung für den Bereich Ludwigswinkel und unterliegender Ortsgemeinden hatte die Daniel-Theysohn-Stiftung finanziell gefördert. Für Wasserkraft sei der Überlauf des Saarbacherhammers „auf den ersten Blick ein guter Standort“, hatte der promovierte Ingenieur Frank Seidel vom KIT-Institut für Wasser und Gewässerentwicklung damals vor Ort bemerkt. Der Weiher wirke wie ein Puffer, der das Wasser über längere Zeit hinweg gleichmäßig abgebe. Überdies bestehe mit einer bereits vorhandenen Betonvorrichtung, der Straße als Zugang und nicht weit entfernt verlaufenden Stromtrassen eine „gute Infrastruktur“, dank derer sich Investitionskosten für eine eventuelle Wasserkraftnutzung an dieser Stelle in Grenzen halten ließen. Allerdings – auch das hatte Seidel gegenüber der RHEINPFALZ schon im Oktober unmissverständlich betont – seien verlässliche Aussagen erst nach einer detaillierten Auswertung der Messergebnisse möglich. Die liegen nun vor, und sie sind anders, als der Gemeinderat gehofft und vielleicht auch erwartet hatte. Den Berechnungen lagen Werte bezüglich Fallhöhe, Wassermenge und Fließgeschwindigkeit an verschiedenen Punkten des Bachbetts zugrunde. Da beispielsweise die Wassermenge jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt, lassen die Experten in ihre Berechnungen auch hydrologische Statistiken einfließen. Als Problem, erklärte Ecker, habe sich laut KIT die Absenkung des Wasserspiegels am Saarbacherhammer während der Wintermonate erwiesen. Dadurch verringere sich die Fallhöhe am Überlauf auf nur noch 2,85 Meter. Zwar müsse man abwarten, sagte Ecker, wie künftige Einspeisevergütungen auf dem Sektor regenerative Energie geregelt würden, doch aktuell sei für die Ortsgemeinde eine sinnvolle Wasserkraftnutzung zumindest aus wirtschaftlicher Sicht nicht möglich. (brl)

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