Rheinpfalz Pfarrer nicht mehr Vorsitzender des Elisabethenvereins

Ein Novum in der 110-jährigen Geschichte des Dahner Elisabethenvereins: Seit vergangener Woche steht nicht mehr der Pfarrer an der Vereinsspitze.

Nach einer Satzungsänderung leitet Martin Miller künftig den 540 Mitglieder zählenden Verein. Als gleichberichtigte Vorstandsmitglieder stehen ihm der bisherige stellvertretende Vorsitzende Franz Burkhart sowie Pfarrer Bernd Schmitt zur Seite. Die Strukturreform im Bistum Speyer gab den Ausschlag für diese Veränderung auf Ortsebene. Denn mit Bildung der Großpfarrei Dahn zum Advent 2015, der künftig alle bisher eigenständigen Pfarreien im Dahner Felsenland angehören (die RHEINPFALZ berichtete mehrfach), sollten auch die kirchlichen Kindergärten in die neue Großpfarrei überführt werden. Das aber bereitet in Dahn Probleme. Denn dort ist nicht die örtliche Kirchengemeinde, sondern als sehr seltene Sonderkonstruktion im gesamten Bistum der Elisabethenverein Träger der beiden Kindergärten im Gerstel und in der Schulstraße. Auch das Gebäude des Kindergartens St. Elisabeth, das frühere Schwesternhaus, gehört dem Verein. Da derzeit noch unklar ist, wie die Übertragung der Immobilien erfolgen soll, zumal sich das Bistum derzeit lieber von Gebäuden trennt statt neue hinzuzunehmen, vertagte man diesen Punkt bis zur nächsten Wahl in vier Jahren. Um in der Zwischenzeit aber Pfarrer Schmitt dennoch zu entlasten, wurde in Abstimmung mit Speyer die Vorstandschaft des Vereins neu geregelt. Als Besonderheit im Kindergartenjahr berichtete die Leiterin des Kindergartens St. Franziskus, Doris Seibel, über die Einrichtung der Walderlebnisgruppe zum 1. Juli (die RHEINPFALZ berichtete). Die 16-köpfige Gruppe, die bei Wind und Wetter draußen ist, kann voraussichtlich im Oktober ihren neuen Platz am Schützenberg oberhalb des Kurparks beziehen. Sofern der Stadtrat zustimmt, soll dort mit Hilfe zweier Firmen sowie hoffentlich vieler Eltern ein Platz eingeebnet und mit Schotter befestigt sowie eine Blockhütte aufgebaut werden. Das Grundstück wurde von der Stadt per Nutzungsvertrag vorerst für ein Jahr überlassen. So lange läuft das Pilotprojekt der Walderlebnisgruppe. Die Leiterin des Kindergartens St. Elisabeth, Barbara Kerner, erinnerte unter anderem an das gemeinsame Leitbild, das die beiden Dahner Kindergärten gemeinsam mit den Einrichtungen in Busenberg und Erfweiler in diesem Jahr vorstellten. Darüber hinaus wurde die Kindertagesstätte als Bewegungskindergarten anerkannt. Der Elisabethenverein Dahn wurde einst zur Unterstützung in der Altenbetreuung und Pflege gegründet. Heute übernimmt diese Tätigkeit die Ökumenische Wasgau-Sozialstation, wohin der Elisabethenverein vier Fünftel seines Mitgliedsbeitrags (20 von insgesamt 25 Euro pro Jahr) abführt. Mitglieder des Vereins erhalten dann bei Inanspruchnahme von Leistungen bestimmte Vergünstigungen. Darüber hinaus trägt der Verein die beiden Dahner Kindergärten und ist somit Arbeitgeber von 34 Angestellten. 95.000 Euro an Gehältern werden monatlich ausgezahlt. Das jährliche Haushaltsvolumen des ehrenamtlich geführten Vereins beträgt insgesamt 1,35 Millionen Euro. (hll)

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