Rheinpfalz Noch viel zu tun für den Klimaschutz

Die Stadt Landau kann bis zum Jahr 2050 bis zu 90 Prozent ihrer Treibhausgasemissionen einsparen: Das ist eine der zentralen Aussagen des Integrierten Klimaschutzkonzepts, welches das Institut für angewandtes Stoffmanagement der Hochschule Trier im Auftrag der Stadt erstellt hat.

Zum Klimaschutzkonzept gehört ein Maßnahmenkatalog, wie das Ziel erreicht werden kann, und eine Klimaschutzmanagerin soll bei der Umsetzung helfen. Deren Stelle ist zunächst auf drei Jahre befristet. Oberbürgermeister Thomas Hirsch (CDU) hat den Klimaschutz als zentrale Zukunftsaufgabe bezeichnet. Laut Analyse der Fachleute habe Landau bereits rund neun Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden. Das sei besser als es sich anhöre, weil Landau in dieser Zeit stark gewachsen sei. So sind seit 1990 knapp über 7100 Wohnungen neu errichtet worden, was einem Zubau von 45 Prozent entspricht. Die Bevölkerung ist im selben Zeitraum um 8732 Einwohner oder 23 Prozent gewachsen. Die Pro-Kopf-Emissionen sind in derselben Zeit um 27 Prozent gesunken. Bis 2030 will die Stadt so weit sein, dass pro Kopf der Bevölkerung und Jahr noch 4,5 Tonnen Kohlendioxid freigesetzt werden. 1990 waren es zehn Tonnen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss unter anderem der Wärmeverbrauch um 16 Prozent gesenkt werden. Das Gebäudemanagement (GML) soll daher alle städtischen Gebäude CO2-neutral machen, und bei Anschaffungen für den städtischen Fuhrpark sollen alternative Antriebstechnologien bevorzugt werden. Nicht gut aufgestellt ist Landau beim Stromverbrauch: Nur neun Prozent des gesamten Bedarfs werden aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 31,5 Prozent (Stand 2016). Beim Wärmeverbrauch sieht es noch schlechter aus: Da kommt Landau auf etwa zwei Prozent, während der Bundesdurchschnitt bei 13 Prozent liegt. Konkreten Einsparvorschläge sind die eingeleitete komplette Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, weitere Verbesserungen an der Kläranlage, der Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos – ein Projekt der Energie Südwest – oder die verstärkte Wärmegewinnung aus stillgelegten Erdölbohrungen. Klar ist: Ohne Mitwirkung der privaten Haushalte können die Klimaschutzziele nicht erreicht werden.

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