Rheinpfalz Noch eine Spielhalle im Kreis?

Kommt nun auch nach Niederalben eine Spielhalle? Damit hat sich der Gemeinderat am Mittwoch befasst. Weiteres Thema war der Forsthaushalt 2015. Dabei warnte Revierförster Frank Hesch: „Der Zuwachs an Wild wird unterschätzt.“

Ortsbürgermeister Andreas Hübsch informierte die RHEINPFALZ über eine mündliche Anfrage, in der ehemaligen Gaststätte an der B 420 eine Spielhalle einzurichten. Der Gemeinderat hat daraufhin nicht öffentlich beraten, die Anfrage prüfen zu lassen. Insgesamt stehe der Rat dem Vorhaben nicht abgeneigt gegenüber, sagte Hübsch gestern der RHEINPFALZ. Dies sei immerhin besser als eine zuvor behandelte Bau-Voranfrage, die auf dem gleichen Gelände - dazu gehört auch die Baustoffhandlung, die bekanntlich einen Nachfolger sucht - einen Schrottplatz mit Autoverwertung anlegen wollte. Ein Händler aus der Südwestpfalz hatte das Gelände erwerben wollen, informierte der Ortsbürgermeister. Mit jener Voranfrage war im Hinblick auf das nahe Naturschutzgebiet an der Steinalbmündung auch schon die Kreisverwaltung befasst. Der Interessent hatte daraufhin zurückgezogen. Etwa 60 bis 100 Festmeter Holz sollen im Gemeindewald geerntet werden. Zur Wildpopulation sagte Hesch, dass sich vor allem Sauen durch den vergangenen milden Winter und reichhaltiges Futterangebot stark vermehrt hätten. Weitere Sorgen bereitet ihm das Damwild, das in größeren Gruppen vom Truppenübungsplatz in den Niederälber Wald vordringe. Ein Jagdpächter habe sogar einen seltenen Rothirsch gesichtet, berichtete Hesch. „Das ist zwar biologisch schön“, räumte er ein. Das Problem: Die Wildtiere machen sich über junge Bäume her. Investiert wird daher auch in den Verbissschutz. Ob dies nutze, bezweifelte Ratsmitglied Klaus Pink: „Über die blauen Bänder lachen die (Wildtiere) sich tot“, meinte er. Auch bemängelte er, dass viele junge Pflanzungen trockene Spitzen hätten und insgesamt schlecht dastünden. Dieser Kritik konnte der Förster für den 48,5 Hektar großen Wald so nicht folgen. Zu Schäden durch angefressene Bäume sagte er an die Adresse der Jäger: „Der beste Verbissschutz ist Schießen.“ Hesch rechnet für 2015 mit einem Defizit von gut 2500 Euro. Im Durchschnitt habe die Gemeinde im Wald seit 2006 allerdings Gewinn gemacht. Insgesamt bezifferte er diesen auf 34.000 Euro. Erörtert wurde der Zustand der Waldwege. Die Nässe erlaube derzeit keine Waldarbeiten. Beim Abtransport des Holzes soll in Zukunft mehr darauf geachtet werden, keine Privatwege zu nutzen. 2015 sollen die schlimmen Furchen beseitigt werden. Hübsch informierte über die Kosten für die Breitbandversorgung. Ursprünglich sei mit 7000 Euro gerechnet worden, tatsächlich waren aber nur 2700 Euro fällig. „Das war gut angelegtes Geld“, war sich der Rat einig. Die Erhebung der Feldwegebeiträge wird nun in einer aktualisierten Satzung geregelt. Damit schuf der Gemeinderat die Rechtsgrundlage, auch Anlieger heranzuziehen. Bisher fließt die Jagdpacht in den Feldwegehaushalt ein, wenn die Genossen dem zustimmen. Hintergrund der Satzungsänderung war das Anliegen eines Jagdgenossen, der seinen Anteil nicht abgeben wollte. Über die neue Regelung ist dieser jetzt dennoch zu veranlagen. (suca)

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