Eisenberg Nicht zwischen Tür und Angel

Seit September 2014, als die Verbraucherzentrale die Internetplattform www.igel-aerger.de eröffnete, haben bundesweit schon gut 2000 Patienten ihrem Ärger über selbst zu zahlende Individuelle Gesundheits-Leistungen (IGeL) Luft gemacht. Zirka 100 Eingaben kamen aus Rheinland-Pfalz.

Das hörten rund 25 Teilnehmer, die auf Einladung von Kreisseniorenrat und Leitstelle „Älter werden“ zum Infonachmittag ins Kreishaus kamen von Referentin Ann-Katrin Steinbach. Ein (nicht endgültiger) IGeL-Katalog umfasse mittlerweile 380 Leistungen und diese brächten deutschen Arztpraxen einen jährlichen Zusatzverdienst von 1,5 Milliarden Euro – am häufigsten bei Augenärzten, Gynäkologen und Hautärzten. Die Referentin ließ wissen, dass die Zusatzleistungen nicht in jedem Fall sinnvoll und nie eilig zu erledigen seien. Sie riet den Zuhörern, sich im Zweifel Bedenkzeit und ein ausführliches Arztgespräch samt Kostenbetrachtung zu erbitten. Ärzte seien sogar verpflichtet, mit Kassenpatienten über Privatleistungen einen Vertrag abzuschließen und eine Rechnung laut Gebührenordnung auszustellen. Keinesfalls einlassen solle man sich auf Pauschalpreise und teils angsteinflößende Offerten zwischen Tür und Angel. Konkrete Ärgernisse können der Verbraucherzentrale online oder per Post gemeldet werden. Beschwerdebögen und Infos hält Ute Grüner von der Leitstelle „Älter werden“, Telefon 06352/710-241, bereit. (red)

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