Rheinpfalz Nachruf: Horst Wüstemann verstorben

Kusel

. Er war ein Hausarzt von altem Schrot und Korn. Jahrzehntelang war er nicht nur erster Ansprechpartner für ungezählte Patienten, sondern gehörte auch zum Stadtbild der Kreisstadt hinzu: Horst Wüstemann. Einen Tag vor seinem 75. Geburtstag ist er nun gestorben. Fast 30 Jahre lang hatte er seine Praxis in der Marktstraße, kurz vor seinem 64. Geburtstag übergab er sie seinen Nachfolgern. In den Ruhestand zu gehen, das fiel Horst Wüstemann nicht leicht, lagen ihm seine Patienten doch sehr am Herzen. Der große, stattliche Mann hatte ganze Generationen von Kuselern behandelt. Dabei stammte er gar nicht aus der Gegend, ist in Wiesbaden geboren. 1973 kam er in den Westrich, weil der Onkel seiner Frau, der frühere Dekan Weber, ihm gesagt hatte, man bräuchte dringend Ärzte in Kusel. Zunächst arbeitete Wüstemann ein Jahr im Evangelischen Krankenhaus, am 1. Juli 1975 dann eröffnete er seine Praxis in der Marktstraße und betrieb sie fast drei Jahrzehnte. Zusätzlich übernahm der Allgemeinmediziner noch andere Aufgaben. Mehr als 20 Jahre war er Vorsitzender der Ärztlichen Kreisvereinigung. Auch war er Werksarzt bei Grundig, bis das Werk in Rammelsbach schloss, danach noch in Bruchmühlbach-Miesau. Er fungierte als Bereitschaftsarzt des DRK-Ortsvereins Kusel und betreute als Vertragsarzt die Soldaten bei der Bundeswehr mit. Da fuhr er teilweise morgens um 5 Uhr zur Sprechstunde in die Kaserne, um pünktlich um 8 Uhr in der Praxis zu sein. (ba/Foto: Archiv)

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