Rheinpfalz Musik-Botschafter der Blasmusik

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Den Reigen seiner Festveranstaltungen zum 60-jährigen Vereinsbestehen führte am Wochenende der Musikverein Trulben in der Trualbhalle fort. Am Freitagabend fand zunächst ein Festabend für Musikanten, Mitglieder und die Einwohner statt. Tags darauf veranstaltete der Verein ein – gut besuchtes – Fest der Blasmusik.

Beim Festabend, den wegen der kurzfristigen Erkrankung des Vereinsvorsitzenden Philipp Uhl dessen Stellvertreter Volker Lang moderierte und zusammen mit dem weiteren Stellvertreter Wolfgang Jung sowie Schriftführer Alexander Röckel auch Mitgliederehrungen durchführte, gratulierte sich der Jubelverein sozusagen selbst. Denn es musizierte das Blasorchester des Vereins unter Leitung seines Dirigenten Frank Serwe aus Pirmasens. Dabei spielte das rund 35 Personen umfassende Orchester anspruchsvolle Musikstücke sowohl einfühlsam, aber zugleich auch ausdrucksstark. Die Festansprache hielt Lang, in der er auf einzelne Phasen der 60-jährigen Vereinsgeschichte eingegangen war. „60 Jahre Musikkultur in Trulben“, so Lang, seien nicht immer leicht gewesen, hätten Höhen und Tiefen gebracht. Doch das Positive überwog durch intensive Arbeit innerhalb der sechs Jahrzehnte. Immer wieder hätte man, so Lang, Mut benötigt, um neue Wege einzuschlagen, mit der Zeit zu gehen und sich in einer derzeit medial und digital geprägten Freizeitgesellschaft zu behaupten. Bevor Trulbens Ortsbürgermeister Jürgen Noll Dank und Anerkennung aussprach, hatte er herausgestellt, dass sich der Verein weit über die Ortsgrenzen Trulbens hinaus einen großartigen Ruf aufgebaut habe, ein nicht mehr hin wegzudenkender Bestandteil der Dorfgemeinschaft sei. Den Komponisten Anton Bruckner zitierend, sagte Bürgermeisterin Silvia Seebach, dass Musik mehr als nur Töne sei. Musikmachen stelle nicht nur eine wichtige Tätigkeit in der Freizeit dar, sondern leiste einen wesentlichen Beitrag zum Sozialverhalten. Das Musizieren der beiden Orchester des Vereins bedeute einen Aufschwung auf der gesamten Hackmesserseite. Normalerweise komme er zu keinem 60-jährigen Jubiläum, so Landrat Duppré. Doch der Hinweis aus seinem Vorzimmer durch die Aktive des Jubelvereins, Nadine Ankener, dass er nicht bei der 50-Jahrfeier gewesen sei, machte die Ausnahme möglich. Ideen und Initiativen müssten, so Duppré, massive Veränderungen erfahren. Durch die digitale Freizeitgestaltung der jungen Leute bedürfe es mehr denn je gemeinsamer Initiativen. Dazu benötige man Mut wie zu manch anderem mehr im Leben. Duppré: „Ohne Mut werden wir nichts bewirken können.“ So wünschte er dem Jubelverein großen Mut und Zuversicht, um in den nächsten Jahrzehnten bestehen zu können. Die Landtagsabgeordnete Susanne Ganster konnte bei ihrer Gratulation auf ihre eigenen Musikerfähigkeiten verweisen. Musizieren bedeute, dass auch immer das Herz dabei sein müsse. Die Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer erinnerte an ein auf den Tag genau vor 14 Jahren liegendes Ereignis, als das Orchester zur Übergabe des Helmut-Kohl-Weges in Eppenbrunn hin ins französische Roppeviller aufspielte. „Ihr verbringt die Freizeit sinnvoll“, so Schäfer. Nicht nur sie, sondern auch alle vorherigen Redner sprachen von einer fantastisch klappenden Jugendarbeit des Vereins. Dafür gab es überschwänglich Lob und besonderen Dank verbunden mit dem Wunsch, dass noch viele junge Menschen durch die Vereinsausbildung zur Musik finden. Bevor eine große Anzahl Vertreter örtlicher Vereine mit Hochachtung von den Leistungen in den vergangenen sechs Jahrzehnten sprach und die Glückwünsche unter Überreichung von Präsenten überbrachte, hatte der Vorsitzende des Kreismusikverbandes Pirmasens, Winfried Krämer aus Steinalben, zur Festversammlung gesprochen. Krämer, der den weit größeren Musikverein seiner Heimatgemeinde leitet, sprach aus Erfahrung, wie viel Arbeit geleistet wurde, um das zu werden, was heute der Trulbener Musikverein sei – ein Musik-Botschafter der Blasmusik für die Hackmesserseite. Vier Aktive konnte er mit verschiedenen Ehrennadeln des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz ehren und auszeichnen. Am Samstagabend waren die Aktiven des Musikvereins dann spiel-, aber nicht arbeitsfrei. Sie waren mit Passiven Gastgeber des Festes der Blasmusik und zeichneten dabei für die Bewirtung verantwortlich. Die Blasorchester aus Weselberg und Hauenstein neben den Wasgaumusikanten aus Busenberg spielten dabei auf und gratulierten ihren Musikfreunden. Dabei sorgten die drei Spitzenblasorchester für gute Unterhaltung und Stimmung. Geehrt Ehrungen des Landesmusikverbandes: 10: Jahre Nadine Frietsch und Carmen Maschino. 20 Jahre: Stephanie Schaaf. 40 Jahre: Volker Lang Vereinsehrungen: 10 Jahre: Nadine Frietsch und Carmen Maschino. 25 Jahre: Willi Diemert, Frank Kupper und Christine Noll. 40 Jahre: Alfons Andreas, Mathias Mistler und Rainer Renneis. 60 Jahre: Richard Bender, Gerold Fink, Hermann Göller, Willi Hornung, Josef Jung, Werner Jung, Gerhard Petri, Kurt Lutwitzi, Arnold Maus, Josef Maus, Oswin Mistler und Thea Römisch. |dan

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