Eisenberg Mittreten und mal den Filter ausblasen

Marita und Erhard Trahmer aus Worms gehen bei der Donnersberg Klassik gemeinsam mit ihrer Zündapp 601 auf Tour.
Marita und Erhard Trahmer aus Worms gehen bei der Donnersberg Klassik gemeinsam mit ihrer Zündapp 601 auf Tour.

Schon bei der Anfahrt zum Vereinsheim des AMC Kerzenheim wird deutlich: Heute ist wieder alles anders. Elegant gleitet die kleine NSU-Maschine durch den Verkehrskreisel vor Kerzenheim, dann folgt das Abbiegemanöver, das der Fahrer mangels Blinker mit der Hand anzeigt. Und spätestens am steilen Hang mit der Auffahrt zum Waldsportplatz wird es für den Fahrer auch sportlich: Mittreten ist angesagt, ganz so wie beim Fahrrad. Geschafft, für den Oldtimer-Fahrer aus Rheinhessen war die erste Etappe schon ein Erlebnis. „Ja, die kleinen NSU, die haben nur zwei Gänge, da kann es am Berg schon mal eng werden“, zeigt Heinz Wirdel, der Organisator der Donnersberg Klassik beim AMC, Verständnis. Als Zweiter Vorsitzender des Vereins kümmert sich Wirdel seit vielen Jahren bereits um die Oldtimer-Sparte, deren wichtigste Veranstaltung diese Ausfahrt quer durch den Donnersbergkreis ist. Neben einer Strecke mit 103 Kilometern mit Wertungsfahren hat der AMC auch eine touristische Route ausgeschildert, die rund 45 Kilometer durch den südlichen Donnersbergkreis führt. „Manche unserer Gäste sind heute nur her gekommen, um ihre Motorräder auszustellen“, berichtet Wirdel. Schwerpunkt dieses Mal ist das Thema BMW, wobei auch zahlreiche Modelle anderer Marken ins Auge stechen. Die Welt der Oldtimer-Motorradfahrer ist eine Männerdomäne, Frauen scheinen an diesem Hobby nur geringes Interesse zu haben, sind allenfalls Beifahrerin. Dann aber mit Begeisterung, so wie Marita Trahmer aus Worms, die mit ihrem Mann Erhard angereist ist. Ihr Motorrad mit Beiwagen ist eine Zündapp 601 und wurde 1953 gebaut, weiß Trahmer, die beim Schieben zum Startpunkt mit anpackt, bevor sie sich in den Beiwagen schwingt, ihr Mann den Motor antritt und es dann gemütlich in Richtung Ausfahrt geht. Für den einen oder anderen ist auch nach wenigen Metern schon Schluss, weil die Maschine nicht mehr anläuft. „Ja, so etwas ist immer schade, leider ist es einem Kollegen mit der Harley passiert. Aber später auf dem Platz lief die Maschine wieder. Das macht Oldtimerfahren auch ein Stück weit interessant“, so Wirdel. Die Sieger —K1 – Motorräder bis Baujahr 1920: Rolf Beppler mit Triumph H, Baujahr 1917; —K2 – Motorräder bis Baujahr 1930: Sascha Leiner, Terrot HST, Baujahr 1929; —K3 – Frank Schäfer, DKW SB 250 Sport, Baujahr 1936; —K 4 – Motorräder bis Baujahr 1960: Manfred Dinger, Victoria KR 25 HM, Baujahr 1953; —K5 – Motorräder bis Baujahr 1970: Michael Ernst, Hercules MK 50/1 Super 4, Baujahr 1968; —K 6 – Motorräder ab Baujahr 1970: Franz Mahler, Yamaha, RSRS, Baujahr 1977; —K7 – Motorräder mit Beiwagen: Roland Schidrich, DKW RT250/H, Baujahr 1953; —Mannschaftwertung: 1. Platz Motorrad- und Technikmuseum Quirnheim mit Sven Stuppy, Thomas Pöllath, Karl Heinz Täffner; —Ältestes Fahrzeug: Rolf Beppler, Triumph H, Baujahr 1917; —Weiteste Anreise: Freddy Soika, Mottoguzzi 1000 SP, 470 Kilometer; Größter Hubraum: Horst Karnbach, BMW R80T, 1000 ccm, Baujahr 1983; Bester BMW-Fahrer: Heiner Frank, BMW R51/3, Baujahr 1951; Bester 50ccm Fahrer: Michael Ernst, Hercules MK 50/1 Super 4, Baujahr 1968; Ältestes Fahrgemeinschaft: Rose und Heiner Frank, BMW R51/3, Baujahr 1951; Ältester Fahrer: Hans Huppert, 85 Jahre, Puch TL 150, Baujahr 1952; Jüngster Fahrer: Christopher Lapsit, 27 Jahre, DKW KS200, Baujahr 1937.

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