Eisenberg Mit niemandem „verkumpelt“

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Seinen 90. Geburtstag feiert heute Heinrich Rauschkolb. Der frühere Eisenberger Stadt- und Verbandsbürgermeister verbringt mit seiner Frau Ria seinen Lebensabend in seiner Wahlheimat Bad Kissingen.

Der 1926 im rheinhessischen Alsheim bei Worms geborene Jubilar kam 1964 nach Eisenberg und trat als hauptamtlicher Bürgermeister die Nachfolge von Josef Diehl an. Vorher war er von 1959 bis 1963 hauptamtlicher Bürgermeister im rheinhessischen Wörrstadt. Seine Verwaltungsausbildung absolvierte Rauschkolb beim damaligen Landratsamt Worms. 1943 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und kehrte erst vier Jahre nach Ende des Krieges aus russischer Kriegsgefangenschaft heim. Seine frühere Dienststelle trat er 1950 als Kreisinspektor an. Nach Bildung der Verbandsgemeinde Eisenberg im Jahre 1972 war Rauschkolb zehn Jahre Bürgermeister von Stadt und VG. 1982 verzichtete er aus gesundheitlichen Gründen auf eine erneute Kandidatur. Mit seiner Amtszeit sind zukunftsweisende Maßnahmen verbunden wie die Eröffnung des Waldschwimmbades, die bauliche Erweiterung der damaligen Realschule, der Umbau des Evangelischen Gemeindehauses, die Ansiedlung des AOK-Bildungszentrums und der Bau der Feuerwache. Auf Kreisebene war er viele Jahre Stellvertreter des Landrats. Weggefährten Rauschkolbs berichten, dass er trotz jahrzehntelanger SPD-Mitgliedschaft stets darauf geachtet habe, mit niemandem „verkumpelt“ zu sein. Dies zeigte sich auch darin, dass er entgegen der Parteitradition mit allen Genossen „per Sie“ war. In seinem Ruhestand engagierte sich Heinrich Rauschkolb als Schuldnerberater und in der Seniorenarbeit und leitete die Seniorengärtner im Haus Isenburg. Mit besonderem Stolz erfüllt den Jubilar, dass Enkelin Jaqueline in die politischen Fußstapfen des Großvaters tritt und sich auf der kommunalen Ebene ebenso wie als Landtagsabgeordnete engagiert.

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