Rheinpfalz Mildes Wetter bringt Bau voran

Der obere Teich wird neu angelegt, am Teehaus bekommt die Außenterrasse einen neuen Holzbelag. Vorsitzender Stephan Brohl ist er
Der obere Teich wird neu angelegt, am Teehaus bekommt die Außenterrasse einen neuen Holzbelag. Vorsitzender Stephan Brohl ist erfreut über den Fortgang der Arbeiten.

Bis Ostern müssen sich die Besucher noch gedulden – erst am 26. März öffnet der Japanische Garten in Kaiserslautern wieder seine Pforten. Dennoch herrscht gerade Hochbetrieb. Der obere Teich wird komplett erneuert. Auch am Teehaus wird renoviert. Damit wird dem Besucheraufkommen Rechnung getragen.

Stephan Brohl, Vorsitzender des Vereins Japanischer Garten, freut sich über das milde Wetter, das den zügigen Baufortschritt ermöglicht. Wo sich noch im Herbst die Kois tummelten, haben schwere Baufahrzeuge das Gelände des oberen Teiches in eine Kraterlandschaft verwandelt. Brohl zeigt, was schon erreicht ist. Die kaputte Teichfolie ist bis auf wenige Reste entfernt. Die Spalten im Sandsteinuntergrund sind mit Beton abgedichtet worden. Die Rohre für den neuen Wasserkreislauf liegen bereit. Zehn Abflusspunkte sind im oberen Teich geplant, die Filter werden ertüchtigt, um die Wasserqualität zu verbessern. Bevor neue Teichfolie verlegt wird, erhält der Untergrund eine Schicht Rheinsand, die mit einem Vlies abgedeckt wird. Die kleine Insel wird bis Ende der Baumaßnahme wieder auferstehen. Auch die großen Findlinge werden wieder am Ufer liegen, zudem werde die Bepflanzung neu gestaltet. Trittsteine, die über den Teich führten, werden durch einen flachen Holzsteg ersetzt. Dafür werde ein Betonfundament gesetzt. Auch werde der Weg am südlichen Ufer um etwa 1,50 Meter verbreitert. „Damit wollen wir den steigenden Besucherzahlen Rechnung tragen“, sagt Brohl. Knapp 54.000 seien es 2017 gewesen. Ein vertiefter Bereich im Teich, der sogenannte Fischsumpf, ist mit Mauern abgegrenzt. „Bisher mussten wir die Kois vom Boot aus einfangen“, erzählt der Vereinsvorsitzende von der mühseligen Arbeit. In Zukunft könnten die Fische in den abgetrennten Bereich getrieben werden. „Dort können wir mit Watstiefeln ins Wasser gehen, das ist eine große Erleichterung.“ 152 Kois überwintern im unteren Teich. Diese Zahl sei zum ersten Mal genau, vorher habe der Verein nur Schätzungen abgeben können. „Das ist eine Riesenbaumaßnahme. Auch der Zeitplan ist ambitioniert“, stellt Brohl fest. „Wenn es Frost gibt, bekommen wir Probleme.“ Die Stadt unterstützt die Arbeiten an Teich und Filteranlage mit Leistungen im Wert von gut 230.000 Euro. Die Sanierung war fällig, weil durch die löchrige Folie im oberen Teich, der 700 Kubikmeter fasst, täglich 30 Kubikmeter Wasser aus dem Kreislauf verloren gingen. Die Pumpe, die für Wasserzufuhr aus der Lauter sorgt, war deshalb überlastet und musste erneuert werden. Auch am Teehaus wird gehämmert. Die Außenterrasse bekommt einen neuen Holzbelag, den zwei Vereinsmitglieder verlegen. Der Imbiss „Bunkyo-an“, der im vergangenen Jahr eingeweiht wurde, soll 2018 mit einer großen Feier in den Dauerbetrieb gehen. Dafür suche der Verein aktuell noch einen Koch, betont Brohl. Sehr zufrieden zeigt er sich mit dem Interesse am Japanischen Garten. „Wir haben im letzten Jahr etwa 15 standesamtliche Trauungen hier gehabt“, sagt Brohl. Dazu kämen noch die freien Trauungen und andere Festivitäten. Auch die Führungen seien sehr gut besucht. Zudem sei die Anlage immer wieder als Kulisse für Film- oder Werbeaufnahmen gefragt. Der Fernsehsender Kika, das Südwestfernsehen oder die Macher der Serie TerraX hätten hier gedreht, dazu hätten die Firmen Siemens und Hansgrohe Werbespots aufgenommen. Einige Vereinsmitglieder hätten als Statisten mitgewirkt. „Das ist für den Verein ein gutes Einkommen mit wenig Aufwand“, freut sich Brohl. Für den Verein soll es wieder mehr Gelegenheit zum Zusammentreffen geben. Brohl denkt an einen Mitglieder-Stammtisch. „Auch über neue Mitglieder freuen wir uns immer.“ Trotz aller Hektik genießt Brohl immer wieder die Ruhe, die der Japanische Garten auch als Baustelle noch ausstrahle. „Das ist eine Oase, die in ihrem rein japanischen Charakter in Deutschland einmalig ist.“

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