Rheinpfalz Markus Karl von Union Berlin soll der neue 'Sechser' beim FCK werden

Der sofortige Transfer von "Sechser" Markus Karl (26) zum Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern steht unmittelbar vor dem Abschluss. Der 1,91 Meter große defensive Mittelfeldspieler hat sich bei FCK-Zweitliga-Konkurrent Union Berlin als resoluter Dirigent ausgezeichnet. Er soll bei den Lauterern einen bis 30. Juni 2016 gültigen Vertrag erhalten. Als Ablösesumme sind gut 100.000 Euro im Gespräch. Karls Vertrag bei Union lief noch bis 30. Juni 2013.

BELEK.

Karl könnte der robuste Mann für die Sechserposition in der Zentrale sein, den der FCK nach den Verletzungen von Enis Alushi, Steven Zellner und Pierre De Wit sucht. Am Sonntag verletzte sich zudem Testkandidat Mamadou Bah vom VfB Stuttgart so schwer, dass er monatelang ausfällt (wir berichteten). Damit ist seine Verpflichtung für den FCK vom Tisch.

Markus Karl absolvierte für Fürth, Ingolstadt und Union 111 Zweitligaspiele (acht Tore) sowie fünf Bundesliga- und vier Europapokal-Partien (UI-Cup/ein Tor) für den Hamburger SV. In der laufenden Runde bestritt der lange Mann, den der FCK aus seinem bis 30. Juni laufenden Vertrag herauskaufen müsste, 18 Spiele (ein Tor) für den gegen die Lauterer zuletzt 2:0 siegreichen 1. FC Union.

Im Trainingslager des FCK in Belek hat Tobias Sippel alle Hände voll zu tun. Neben der intensiven Arbeit mit seinen Keeper-Kollegen David Hohs (24) und Marius Müller (19) unter der Regie von Torwarttrainer Gerry Ehrmann (53) stand der 24-Jährige gestern bei den Torschussübungen des Teams unter Dauerstress. Zwar flogen einige Bälle so weit übers Tor, dass sie in einem der vielen Gewässer der Golfanlage des Mannschaftshotels landeten, aber es blieb immer noch ausreichend Beschäftigung für Sippel und Kollegen. Trainer Franco Foda will seine Spieler dazu bringen, schneller und ohne zu viele Zwischenschritte den Abschluss zu suchen. ”Wir müssen im Strafraum entschlossener sein”, betont Foda, ”wir wollten den Ball zuletzt zu oft ins Tor tragen. Auch aus der zweiten Reihe müssen wir gefährlicher werden!” Dieses Mittel, das vor allem gegen defensiv spielende Gegner wirkungsvoll sein kann, ließen die Lauterer in den ersten 19 Saisonspielen zu oft ungenutzt. So standen gestern in Belek bei Sonnenschein und 16 Grad Schussübungen an. Vor allem der zuletzt ladegehemmte Angreifer Mo Idrissou und Mittelfeldspieler Ariel Borysiuk trafen mit kernigen Schüssen ins Schwarze, was knapp 30 der gut 60 mitgereisten FCK-Fans wohlwollend registrierten. Keine Freude an den Treffern im Training hat Torwart Sippel. ”Gerry Ehrmann sagt immer: Jedes Gegentor ist eine persönliche Beleidigung”, erzählt Sippel. 21-mal ist der Torhüter demnach in den ersten 19 Partien persönlich beleidigt worden. So oft soll das nach Sippels Geschmack in den noch ausstehenden 15 Spielen des derzeitigen Tabellendritten nicht mehr passieren. Der 1,80 Meter große Torwart freut sich, dass es am 4. Februar (20.15 Uhr) beim Tabellensechsten 1860 München sofort mit einer kniffligen Aufgabe losgeht. ”Ich spiele lieber gleich gegen einen direkten Konkurrenten”, sagt Sippel, ”da haben wir es selbst in der Hand, sie noch weiter zu distanzieren.”

Durch die Winter-Neuzugänge sieht der 24-Jährige keine große Unruhe in den Kader kommen. ”Was das Sportliche angeht, weiß jeder, dass er zumindest einen, zwei oder drei Konkurrenten auf seiner Position hat. Auf dem Platz herrscht Konkurrenzkampf”, meint der reaktionsschnelle Torwart, ”das ist normal im Leistungssport. Aber wenn das Training vorbei ist, ist das vergessen.”

Sippel hofft, dass derart große Negativerlebnisse wie die drei Niederlagen in Serie vor der Winterpause für den Rest der Runde ausbleiben. Auch er bemängelt das zu oft komplizierte Spiel seines Teams, der Ball werde im Strafraum zu häufig quergelegt, statt abzuschließen. Vor allem dies habe Spitzenreiter Braunschweig dem FCK voraus. Was zu zwölf Zählern Vorsprung der Eintracht geführt hat. ”Sie sind, wenn man alle einzeln durchgeht, nicht besser als wir”, urteilt Sippel, ”aber sie spielen einfacher.”

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