Rheinpfalz Maria Rosenberg muss ohne Nonnen auskommen

Die drei Dominikaner-Schwestern Theresia Mende, Lucia Goncalves de Quadros und Mechthild Steiner verlassen auf eigenen Wunsch den Wallfahrtsort Maria Rosenberg (die RHEINPFALZ berichtete). Ersatz ist zurzeit nicht in Sicht.

Die Schwestern gehen zum 1. August in das Kloster der Dominikanerinnen „Zur heiligen Rosenkranzkönigin“ im bayerischen Kammeltal-Wettenhausen. Sie wollen dort in einer kleinen Gemeinschaft das Charisma ihres Ordensgründers neu beleben. Für den Direktor des Wallfahrtsortes Maria Rosenberg , Pfarrer Volker Sehy war diese Nachricht „ein Schock“. Es wird das erste Mal seit 100 Jahren sein, dass auf Maria Rosenberg keine Schwestern mehr wirken. Sehy wirkte sichtlich angeschlagen beim RHEINPFALZ-Gespräch: „Ich habe zwei Nächte nicht geschlafen, nachdem es mir die Schwestern gesagt haben, dass sie ins Kloster übertreten werden. Das hat mich schon getroffen“, bekennt der Seelsorger. Es sei ein harter Einschlag für die Wallfahrtseinrichtung. Schon der Weggang vor fünf Jahren der über Jahrzehnte hier lebenden und wirkenden Mallersdorfer Schwestern sei „bitter, bitter“ gewesen, sagt Sehy. Auch die verdiente Schwester Gerburg sei zum 1. März in den Ruhestand gegangen – „und jetzt gehen auch noch die Dominikanerinnen“. Aber Sehy wäre kein Pfarrer, versuchte er diesen Schritt der drei Schwestern nicht zu verstehen: „Aus ihrer Perspektive ist es der richtige Schritt, mit Blick auf ihre Zukunft. Das ist schon sinnvoll. Aber bei uns ist die Lücke, die sie reißen, sehr groß.“ Denn eines ist auch für ihn klar: „Zum Rosenberg gehören Schwestern. Das ist schon seit 100 Jahren so.“ Er erinnert an den „sehr schmerzlichen Weggang der Mallersdorfer Schwestern“, die an dieser Wallfahrtsstätte so vermisst wurden. Dann seien die Dominikanerinnen gekommen und nach fünf Jahren verlassen sie den Rosenberg bereits wieder. „Wir müssen diesen Schritt nun erst einmal verdauen“, sagt Pfarrer Sehy. Schwester Lucia sei sehr engagiert beim Wallfahrtsempfang und beim Sprachunterrichten für die Flüchtlinge. Schwester Theresia habe viele Kurse geleitet und dies sehr gut gemacht. Schwester Mechthild, die hier ihre erste Profess ablegte, sei gerade dabei gewesen, sich einzubringen. Mit am schmerzlichsten sei, dass es nicht mehr das regelmäßige Gebet geben werde, morgens, mittags und abends. „Denn der Rosenberg ist der Ort des Gebetes“, betont Sehy. Zwar würden sich viele Leute aus der Umgebung für die „Ewige Anbetung“ in der Gnadenkapelle ehrenamtlich einbringen, aber die Kontinuität durch die Schwestern sei sehr wichtig. Die laufenden Kurse würden nach dem Weggang weiter gehalten, allerdings in reduziertem Umfang. Diese Zusage habe ihm Schwester Theresia gegeben. Eines steht für Pfarrer Sehy fest: „Die Verbindung bleibt. Genauso wie zu den Mallersdorfer Schwestern, wo etwa Schwester Annuntiata immer noch auf Urlaub zu uns kommt.“ Wie berichtet, hatte Bischof Karl-Heinz Wiesemann die Schwestern im August 2010 nach Maria Rosenberg entsandt. Sie sollten zusammen mit Pfarrer Sehy den Wallfahrtsort betreuen und das Geistliche Zentrum aufbauen. (mt)

x