Rheinpfalz „Man hängt in der Luft“

Die Mehrheit der Ortsbürgermeister in der Verbandsgemeinde Rodalben ist mit der Arbeit der Verwaltung unzufrieden. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Besprechung der Bürgermeister, an der alle außer Benno Schwarz (CDU) aus Merzalben teilgenommen haben. Arbeiten blieben zuletzt häufig unerledigt. Das müsse sich schnell wieder ändern, ist man sich einig.

„Das ist auf keinen Fall eine Kritik an den Mitarbeitern“, betonen Clausens Ortsbürgermeister Harald Wadle und sein Amtskollege aus Münchweiler, Georg Denz (beide CDU). Mit deren Leistungen sei man zufrieden. Aber zurzeit herrsche nicht nur ein Stillstand in der Verbandsgemeinde, sondern ein Rückschritt, so Wadle. Man wolle keinen allzu großen Wirbel machen, auf keinen Fall eine Dreckschlacht. Das würde die Situation schließlich nicht verbessern, sagte Denz gegenüber der RHEINPFALZ. Aber man sei sich unter den fünf Bürgermeistern einig – neben Wadle und Denz waren laut Aussagen der beiden auch Peter Spitzer (SPD/Donsieders), Alexander Frey (FWG/Leimen) und Wilhelm Matheis (unabhängig/Rodalben) bei dem Treffen dabei –, dass es in der Verbands- und den Ortsgemeinden so nicht weitergehen könne. Man zahle Umlage, dafür erhalte man von der Verbandsgemeinde bestimmte Dienstleistungen, erklärt Denz. Welche das sind, sei aber nicht genau definiert. Verbandsbürgermeister Werner Becker sei weisungsbefugt, er entscheide darüber, was wann gemacht werde. Man habe auch Verständnis dafür, das gerade in der Ferienzeit, wo Mitarbeiter in Urlaub sind, nicht alles sofort erledigt werden könne, doch das Problem sei nicht neu. Man wisse nicht, wie Arbeiten ablaufen, bekomme keine konkreten Termine genannt, bis wann etwas erledigt werde. „Man hängt in der Luft“, ärgert sich Denz. „In der letzten Zeit ist das unerträglich geworden“, sagt der Münchweilerer Bürgermeister. Davon seien im Grunde alle Gemeinden betroffen, manche mehr, manche weniger. Man müsse Strukturen in der Verwaltung ändern, glaubt Denz. Manchmal habe man das Gefühl, Abteilungen arbeiten in gegensätzliche Richtung. Die Koordination stimme nicht. Hier sehen die Bürgermeister Werner Becker in der Pflicht. Die fünf Ortschefs wollen auch externen Rat einholen. Man könne beispielsweise schauen, wie es in anderen Verbandsgemeinden laufe. Auch den Gemeinde- und Städtebund wollen die Bürgermeister konsultieren, nachfragen, was die Verwaltung für die Ortsgemeinden leisten muss. Aber auch, was sie eben nicht von der VG erwarten können. „Ich will das im Guten lösen“, sagt Denz, wohlwissend, dass in der Ferienzeit wohl nicht viel erreicht werden könne. Nach den Ferien will man das weitere Vorgehen abklären. Vielleicht sei man zwischenzeitlich auch mit dem Verbandsbürgermeister weitergekommen, formuliert Denz eine vage Hoffnung. Räumt aber ein, dass das schwer wird, weil die meisten Ortsbürgermeister kein gutes Verhältnis zu Becker haben. (clc)

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