Rheinpfalz Mäharbeiten sorgen für Ärger

Derzeit herrsche Ruhe auf dem Friedhof, sagt Ortsbürgermeister Noll – bis zum nächsten Grünschnitt .
Derzeit herrsche Ruhe auf dem Friedhof, sagt Ortsbürgermeister Noll – bis zum nächsten Grünschnitt .

Als äußerst heikel erwies sich das Thema „Friedhof“ bei der Sitzung des Ortsgemeinderats am Montag. Ortsbürgermeister Jürgen Noll sprach gleich mehrere Probleme an, die seit Längerem für Ärger sorgen. Größter Stein des Anstoßes für einige Friedhofbesucher: die Mäharbeiten.

Noll berichtete, dass die Probleme begannen, als im vergangenen Jahr der Gemeindearbeiter, der für die Mäharbeiten zuständig war, längere Zeit ausfiel. Dadurch habe der Friedhof nicht so, wie von einigen Bürgern erwartet, gemäht werden können. Abhilfe kam aus Bottenbach: Dort lebende Asylbewerber mähten den Trulber Friedhof. Das war für die Gemeinde laut Ortschef kostenneutral. Noll: „Aber mehreren Bürgern hat das nicht gefallen. Es gab Beschwerden, unter anderem, weil beim Mähen die Gräber durch Grasschnitt verschmutzt würden.“ Daraufhin sei ein Student als geringfügig Beschäftigter eingestellt worden. Dieser konnte aber nicht so oft wie gewünscht mähen, weil das seine vereinbarte Stundenzahl überschreiten würde. Wieder hagelte es Beschwerden. Als Konsequenz habe Noll verschiedene Angebote von Firmen für die Grünpflege eingeholt. Der Rat habe der Fremdvergabe zugestimmt. Noll: „Damit sollte das Problem eigentlich gelöst sein.“ Doch er sollte sich täuschen. Massiv seien die Mitarbeiter der Firma beim ersten Mähauftrag von Friedhofsbesuchern angegangen worden. Laut Noll hätten diese den Mitarbeitern sogar Anweisungen erteilen wollen, wie zu mähen und an welchen Stellen das nicht gewünscht sei. Danach drohte die Firma mit einer Auftragsrückgabe. Noll: „Es waren nicht nur Frauen, die sich bei mir beschwerten, sondern auch ein Mann.“ Grund des Ärgers sei Grasschnitt auf Grabplatten gewesen, der zur Kosteneinsparung nicht sofort, sondern erst in einem späteren Arbeitsgang mittels Blasgerät entfernt wurde. Derzeit sei so lange Ruhe, bis der nächste Grünschnitt ansteht, ist Noll überzeugt. Aus den Reihen des Rates wurde empfohlen, den Friedhof für die Zeit der Pflegearbeiten kurzzeitig zu sperren. Probleme gibt es auch mit der Firma, die den Grabaushub vornimmt. Noll informierte, dass die Gemeinde schriftlich gegen diese Firma vorgehen müsse. Sie habe das Trulber Grabverbaumaterial einfach mitgenommen und auf einem Nachbarfriedhof zum Einsatz gebracht, ohne es nach einem halben Jahr nach Trulben zurückzubringen. Ein heikles Thema ist zudem die Abfallentsorgung auf dem Friedhof. Einige Bürger nehmen ihren Abfall laut Noll mit nach Hause und entsorgen ihn in ihrer Mülltonne. Andere ließen ihn auf dem Friedhof zurück. Viele Plastikblumentöpfe, Grablichter und sonstiger Restmüll würden einfach über den Bioabfall entsorgt. Dadurch entstünden der Gemeinde jedoch höhere Kosten. Auf dem Friedhof musste die baufällige Treppe am vorderen Aufgang zur Leichenhalle saniert werden. Die Maßnahme wurde mittlerweile abgeschlossen, wobei nach Meinung einiger Friedhofsbesucher die neue Absturzsicherung zu lange auf sich warten ließ. Zudem wurden bei der Wasserversorgung mehrere Absperrventile erneuert. Beschwerden gab es laut Noll zudem darüber, dass die Wasserversorgung zu spät wiederhergestellt worden sei. Noll: „Mir wurde vorgehalten, dass in Hilst und in Erlenbrunn das Wasser schon wieder laufen würde.“ Dort lief das Wasser laut Noll jedoch früher, weil es im Gegensatz zur Talgemeinde Trulben keinen Frost mehr gab. Noll: „Als dauerhaft damit gerechnet werden konnte, dass kein Frost mehr kommt, wurde durch mich die Herstellung der Wasserversorgung veranlasst.“ Auch beim Nachtragshaushalt war der Friedhof Thema. Noll wies darauf hin, dass die Kommunalaufsicht bereits bei der Genehmigung des Haushalts für 2018 eine Anpassung der Friedhofsgebühren gefordert hatte. Die Ratsentscheidung steht noch aus.

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